Was bedeutet der Begriff Erinnerungskultur?
Die Erinnerungskultur ist ein kollektiv geteiltes Wissen „über die Vergangenheit, auf das eine Gruppe ihr Bewusstsein von Einheit und Eigenart stützt“; sie liefert den „jeder Gesellschaft und jeder Epoche eigentümlichen Bestand an Wiedergebrauchs-Texten, -Bildern und -Riten …, in deren ,Pflege‘ sich ihr Selbstbild …
Wie entsteht Erinnerungskultur?
Träger der Erinnerungskultur können Individuen, soziale Gruppen sowie Staat und Nation sein. Alle Formen der Aneignung der erinnerten Vergangenheit (Texte, Bilder, Denkmäler, Bauten, Feste, Rituale etc.) seien gleichberechtigte Bestandteile der Erinnerungskultur.
Welche Erinnerungsformen gibt es?
Unter dem Begriff der „Erinnerungskultur“ verstehen wir alle Formen der bewussten Erinnerung an historische Ereignisse, Persönlichkeiten und Prozesse. Außer den schon genannten Gedenktafeln oder Gedenkorten stellen auch Gedenkfeiern, historische Ausstellungen, Reportagen und Filme Beispiele der Erinnerungskultur dar.
Was ist eine historische Erinnerung?
Historische Erinnerung, Erinnerungskultur Wenn wir gemeinhin von Erinnerung sprechen, meinen wir das Erinnern an persönlich Erlebtes. Historische Erinnerung greift weiter aus, will auch und gerade Vergangenes vergegenwärtigen, das nicht persönlich erlebt werden konnte.
Was ist eine Erinnerungsarbeit?
Unter Erinnerungspflege oder Erinnerungsarbeit versteht man eine angeleitete Verarbeitung von Lebenserinnerungen- und Erfahrungen. Durch sie wird eine Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geschaffen. Sie ist generell für alle Altersgruppen geeignet.
Was ist Geschichte erinnerte Vergangenheit?
Es kommt hinzu, dass „Geschichte“ als erinnerte Vergangenheit stets in der Sprache der Gegenwart erzählt werden muss, um für diese Bedeutung zu haben. Der Historiker muss also Fragen und Terminologie seiner Gegenwart in einer Art von „kontrolliertem Anachronismus“ an die Quellen herantragen.
Warum Gesellschaften sich erinnern?
44 Das nationale Gedächtnis zielt in der Regel auf eine positive Identitätsstiftung aus der Vergangenheit, sei es durch die Bezugnahme auf die nationale Erfolgsgeschichte oder durch einen gemeinsamen Opferstatus.