Was bedeutet hyperbilirubinämie?
Bei verschiedenen Erkrankungen kann aber vermehrt Bilirubin anfallen und zu erhöhten Blutspiegeln führen (Hyperbilirubinämie). Überschüssiges Bilirubin kann dann zudem vermehrt im Urin auftreten (Bilirubinurie) und auch in Haut und Schleimhäuten abgelagert werden (Ikterus = Gelbsucht).
Was bedeutet Neugeborenenikterus?
Der Begriff Neugeborenengelbsucht (Neugeborenenikterus, Gelbsucht der Neugeborenen; lat. Icterus neonatorum) beschreibt das Phänomen der Gelbfärbung von Haut, Skleren und anderen Geweben durch Einlagerung von Bilirubin, einem Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin.
Welche Arten von Ikterus gibt es?
Gelbsucht: Die drei Arten des Ikterus. Ärzte unterscheiden einen hämolytischen, einen hepatischen und einen cholestatischen Ikterus. Hämolytischer Ikterus: Diese Form der Gelbsucht entsteht, wenn die roten Blutkörperchen vorzeitig ausrangiert werden oder zerfallen (Hämolyse).
Warum haben manche Babys Gelbsucht?
Die Leber des Babys beginnt erst langsam zu arbeiten. Deshalb kann der Körper das Bilirubin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, noch nicht ausreichend schnell abbauen. Das Bilirubin gelangt in die Blutbahn und färbt den weißen Teil der Augen und die Haut des Babys gelblich.
Welche Ikterusformen werden unterschieden?
Abhängig von der Ursache unterscheidet man verschiedene Ikterusformen: prähepatischer Ikterus (z.B. bei Hämolyse) intrahepatischer Ikterus (z.B. bei infektiöser Hepatitis oder Leberzirrhose) posthepatischer Ikterus (z.B. bei Choledocholithiasis).
Wie entsteht der Ikterus?
Hämolytischer Ikterus: Hier liegt die Ursache im übermäßigen Zerfall roter Blutkörperchen, hervorgerufen durch Infektionen, überschießende Reaktionen des Immunsystems oder Fehlbildungen der roten Blutkörperchen. Das dadurch in zu großen Mengen anfallende Bilirubin kann nicht vollständig abgebaut werden.
Wie hoch ist der Bilirubinspiegel im Blutserum?
Wenn der Bilirubinspiegel im Blutserum über 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) liegt, spricht man von Hyperbilirubinämie, das heißt, der Blutwert (Gesamt-)Bilirubin ist zu hoch. In der Folge kommt es zur Gelbsucht (med.: Ikterus): nach und nach färben sich die Gewebe im Körper gelblich.
Wie hoch ist die Bilirubinkonzentration in der Haut?
In kovalenter Bindung mit Albumin ist von Delta-Bilirubin die Rede. Bei einer sogenannten Hyperbilirubinämie erhöht sich die Bilirubinkonzentration im Blut auf Werte übe 1,1 mg/dl. Wenn der Serumspiegel des Abbaustoffs erhöht ist, treten Symptome wie Gelbsucht ein, da sich das Bilirubin in der Haut ablagert.
Kann das Bilirubin die Blut-Hirn-Schranke überwinden?
Wenn das Bilirubin die Blut-Hirn-Schranke im Rahmen verschiedener Erkrankungen überwindet, können sich begleitsymptomatisch zu den Ablagerungen Entwicklungsstörungen einstellen. Auch die Einlagerung in lebenswichtige Organe kann begleitsymptomatisch mit funktionalen Einbußen der betroffenen Organe einhergehen.
Wie hoch sind die Grenzwerte für Bilirubin?
Für das direkte Bilirubin gelten Grenzwerte von 0,25 mg/dl. Für das indirekte Bilirubin liegen sie bei 0,8 mg/dl. Für Säuglinge gelten andere Referenzbereiche. Die Bestimmung der Ursache findet in Abhängigkeit vom klinisch allgemeinen Bild statt und beinhaltet meist weiterführende Bildgebungen.