Was fällt unter Vernachlässigung?
Vernachlässigung liegt nur dann vor, wenn über längere Zeit bestimmte Versorgungsleistungen materieller, emotionaler oder kognitiver Art ausbleiben. Vernachlässigung ist ein chronischer Zustand der Mangelversorgung des Kindes.
Wie äußert sich Vernachlässigung?
„Kinder mit der gehemmten Form einer Bindungsstörung sind ängstlich, unsicher und übervorsichtig, bauen häufig kaum soziale Kontakte auf und zeigen oft ein apathisches Verhalten, das durch Zuwendung nicht beeinflussbar ist“, erläutert der Kinder- und Jugendpsychiater.
Was ist psychische Gewalt an Kindern?
Die psychische Gewalt hat viele Formen, vom Beschimpfen, Verspotten und Bloßstellen bis zu Drohung und Erpressung. Auch Stalking und Mobbing zählen zur psychischen Gewalt. Die Opfer leiden massiv, oft ein Leben lang.
Wo fängt Kindeswohlgefährdung an?
Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn eine gegenwärtige oder zumindest unmittelbar bevorstehende Gefahr für die Kindesentwicklung abzusehen ist, die bei ihrer Fortdauer eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt.
Wo fängt Kinderschutz an?
Dies kann grundsätzlich nur ein Familiengericht. Daher muss das Jugendamt das Familiengericht einschalten, wenn die Eltern die notwendigen Hilfen verweigern. An das Jugendamt können allerdings nicht nur Erwachsene mit Anliegen zum Kinderschutz herantreten.
Wie erkennt man vernachlässigte Kinder?
Formen emotionaler Vernachlässigung
- keine oder wenig Zuwendung, Liebe, Respekt, Geborgenheit,
- mangelnde Anregung bzw.
- mangelnde Wahrnehmung und Unterstützung des schulischen Lernens,
- gewährende Eltern bei Schulbummelei und Schulschwänzen,
- keine Förderung der Ausbildung und des Erwerbs sozialer Kompetenz,
Wie erkennt man psychische Gewalt an Kindern?
Besonders häufig tritt psychische Gewalt an Kindern in Form von Äusserungen, verbalen Aggressionen oder nonverbalen Gesten auf, zum Beispiel durch:
- Drohen.
- Demütigen.
- Abwerten.
- Verachten.
- Ablehnen.
- Angstmachen.
- Blossstellen.
- Liebesentzug.
Wie wirkt sich psychische Gewalt auf Kinder aus?
mit Angst terrorisieren, isolieren. Wesentliche Aspekte seelischer Misshandlung sind (Garbarino und Vondra 1986): Ablehnung: ständige Kritik am Kind, Herabsetzung, zum Sündenbock machen, ein Geschwisterkind ostentativ vorziehen. Terrorisieren: das Kind mit Drohungen ängstigen und einschüchtern.
Was ist eine seelische Misshandlung?
In Deutschland ist der Begriff „seelische Grausamkeit“ mit einer Vorstellung von sadistischem Elternverhalten verbunden. Aber jedes Verhalten von Bindungspersonen, das den Selbstwert eines Kindes oder Jugendlichen herabsetzt, ist als seelische Misshandlung anzusehen.