Was gilt für Kinder und uneheliche Kinder?
Kinder – und auch uneheliche Kinder – sind prinzipiell immer anspruchsberechtigt. Das gleiche gilt für Ehe- und eingetragene Lebenspartner des Erblassers. Eingeschränkt ist der Pflichtteilsanspruch für Enkelkinder und Eltern des Erblassers: Dieser greift nur, wenn es keine noch lebenden Kinder oder Ehepartner gibt.
Was ist das alte Erbrecht für uneheliche Kinder?
Das alte Erbrecht sah hierin keine Ansprüche für uneheliche Kinder vor, aber das moderne Erbrecht der Bundesrepublik Deutschland unterscheidet nicht mehr zwischen unehelichen und ehelichen Abkömmlingen, wodurch uneheliche Kinder des Erblassers selbstverständlich Pflichtteils- und Erbansprüche geltend machen können.
Wie beläuft sich die Pflichtteilsquote für uneheliche Kinder?
Wie sich die Pflichtteilsquote für uneheliche Kinder im konkreten berechnen lässt, lesen Sie im nächsten Abschnitt. Grundsätzlich beläuft sich die Pflichtteilsquote immer auf 1/2 der gesetzlichen Erbquote – dies gilt auch für den Pflichtteil für uneheliche Kinder.
Wie entfällt der Anspruch auf den Pflichtteil für uneheliche Kinder?
Des Weiteren entfällt der Anspruch auf den Pflichtteil für uneheliche Kinder, sobald die Pflichtteilsberechtigten unter Pflichtteilsentzug stehen. Trifft keiner dieser Fälle zu, so besteht ein Anspruch auf den Pflichtteil. Damit der Pflichtteilsberechtigte den Anspruch jedoch gelten machen kann, darf er noch nicht verjährt sein.
Warum unterscheidet das deutsche Recht zwischen ehelichen und unehelichen Kindern?
Seit 2011 unterscheidet das deutsche Recht (auch begrifflich) nicht mehr zwischen ehelichen und unehelichen Kindern. Die Begriffe „uneheliches Kind“ und „eheliches Kind“ kommen nur noch in Art. 6 Abs. 5 des Grundgesetzes (GG) vor, weil der Aufwand für eine Verfassungsänderung gescheut worden ist.
Wann haben uneheliche Kinder einen Anspruch auf das Pflichtteil?
Seither haben uneheliche Kinder unabhängig davon, wo der Vater wohnt (e) oder wann sie geboren wurden, einen Anspruch auf das Erbe respektive ihren Pflichtteil. Voraussetzung dafür: Der Erbfall trat nach dem 29. An dieser Regelung gibt es aufgrund des verfassungsrechtlich verankerten…
Was ist der Pflichtteil für nichteheliche Kinder?
Der Pflichtteil beträgt auch für nichteheliche Kinder 50 % der gesetzlichen Erbquote. Er muss innerhalb von 3 Jahren ab Ende des Kalenderjahrs, in dem das Kind über den Erbfall erfahren hat, geltend gemacht werden. Nicht immer waren eheliche und nichteheliche Kinder im Erbrecht gleichberechtigt.
Kann ein nichteheliches Kind der Ehefrau annulliert werden?
Wenn ein nichteheliches Kind der Ehefrau gegenüber verschwiegen wird, kann die ein Grund sein, die Ehe zu annullieren, dies hat ein Oberlandesgericht einst entscheiden.
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Ist die Mutter eines nicht ehelichen Kindes ein gemeinschaftliches Kind?
Wenn die Mutter eines nicht ehelichen Kindes heiratet, der Ehemann aber nicht der Vater des Kindes ist, besteht häufig der Wunsch, durch Adoption des Kindes zu einer richtigen Familie zu werden. Durch die sogenannte Stiefkindadoption erhält das Kind nämlich automatisch den Status eines gemeinschaftlichen Kindes.
Wann kann der Vater die Vaterschaft anerkennen?
Es reicht aus, wenn der Vater die Vaterschaft innerhalb eines Jahres nach der Scheidung der Ehe anerkennt. Wenn er will, kann er das schon vor der Geburt gemäß § 1594 Abs. 4 BGB machen. Dann ist die Vaterschaft zunächst schwebend unwirksam und wird mit der Rechtskraft des Scheidungsurteils wirksam.