Was hat das Familiengericht zu beachten?
Nach § 1666 Abs. 1 BGB hat das Familiengericht, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl eines Kindes gefährdet wird und die Eltern nicht gewillt oder in der Lage sind, die Gefahr abzuwenden, die zur Abwendung der Gefahr erforderlichen Maßnahmen zu treffen.
Was ist Voraussetzung für ein Familiengericht?
Voraussetzung für ein Eingreifen des Familiengerichts ist eine gegenwärtige, in einem solchen Maß vorhandene Gefahr, dass sich bei der weiteren Entwicklung der Dinge eine erhebliche Schädigung des geistigen oder leiblichen Wohls des Kindes mit ziemlicher Sicherheit voraussehen lässt (Fn 1).
Wie zahlt man Gerichtskosten im Familienrecht?
Das spiegelt sich bereits deutlich in der üblichen hälftigen Aufteilung der Gerichtskosten – in anderen Rechtsgebieten zahlt derjenige, der das Verfahren “verursacht” hat, also notwendig gemacht hat. Nicht so im Familienrecht, hier werden – einzelne, seltene Sonderfälle außen vor – die Gerichtskosten unter den Parteien aufgeteilt.
Wie prozessiert ein betroffener Vater gegen die Mutter seines Kindes?
Ein Beispiel: Ein betroffener Vater prozessiert mittlerweile seit Jahren gegen die damalige Rechtsvertreterin der Mutter seines Kindes, gegen welche er in einem Sorgerechtsverfahren unterlegen war, mit dem Vorwurf der Kindeswohlgefährdung und Misshandlung Schutzbefohlener.
Was ist die gesetzliche Grundlage für die Anhörung von Kindern vom Familiengericht?
Die gesetzliche Grundlage für die Anhörung von Kindern vom Familiengericht bildet § 159 FamFG. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen dürfen die Eltern es ablehnen, dass ihr Kind im Sorgerechts- oder Umgangsstreit vor dem Familiengericht aussagt.
Wie werden die Kinder ab einem gewissen Alter befragt?
Manchmal werden auch die Kinder ab einem gewissen Alter (ab ungefähr 7 Jahren) auch noch vorher ohne Eltern gemeinsam mit dem Verfahrensbeistand von dem Richter/Richterin zu ihrer Meinung befragt. Das geschieht grundsätzlich ganz kindgerecht. Eine Entscheidung trifft das Familiengericht in aller Regel in diesem Termin nicht.
Ist das Familiengericht ein eigenständiges Gericht?
Erklärung zum Begriff Familiengericht. Das Familiengericht ist entgegen mancher Vorstellung kein eigenständiges Gericht. Es ist vielmehr eine Abteilung innerhalb des Amtsgerichtes. Großer Unterschied zu den anderen „Gerichten“ ist, dass eine Entscheidung eines Familiengerichtes lediglich durch ein Beschluss ergeht und nicht durch ein sonst
Wann wird der Antrag an das Amtsgericht geschickt?
Zunächst wird der begehrte Antrag an das zuständige Amtsgericht per Post geschickt. Dort wird das entsprechende Verfahren eröffnet, ein Aktenzeichen vergeben und alle übrigen Beteiligten werden informiert und in der Regel um Stellungnahme innerhalb einer gewissen Frist, meist vierzehn Tage, gebeten.
Wie regelt das Gericht das Umgangsrecht der Kindeswille?
Ebenso kann das Gericht die Art und Weise näher regeln und so etwa bestimmen, dass Kind und Vater oder Mutter sich auf neutralem Boden begegnen oder in der ersten Zeit nur wenige Stunden miteinander verbringen. Denn im Umgangsrecht kann der Kindeswille sich auch ändern. Umgangsrecht: Findet der Kindeswille Beachtung?
Ist der Umgang zwischen Eltern und Kind völlig in Gefahr?
Meist entscheiden Familiengerichte nur dann, den Umgang zwischen Eltern und Kind völlig zu unterbinden, wenn das Kindeswohl konkret in Gefahr ist. Das ist beispielsweise oft bei Kindesmissbrauch der Fall.
Was sollte der Beschwerdeführer mit seinem Kind tun?
BVerfGE 32, 373 [378 f.]; 65, 1 [45 f.]; 89, 69 [82]). Der angeordnete, in den Räumen des Sachverständigen und unter dessen Beaufsichtigung durchzuführende Umgang des Beschwerdeführers mit seinem Kind sollte der Erstellung eines ergänzenden Gutachtens dienen.
Welche Personen werden vor dem Familiengericht angehört?
Zeugen/Dritte werden vor dem Familiengericht grundsätzlich nicht angehört. Ausnahmen bilden hierbei ausschließlich fachbeteiligte Personen wie z.B. Sachverständige, die ein Gutachten erstellt haben. Ein Berechtigter verfasst also einen Schriftsatz oder lässt ihn verfassen und sendet ihn an das zuständige Amtsgericht.
Welche Rechte sind bei Aufnahmen mit dem Handy zu beachten?
Welche Rechte sind bei Bild- oder Tonaufnahmen mit dem Handy zu beachten? Aufnahmen aus dem höchstpersönlichen Lebensbereich: Heimliche Aufnahmen sind nicht erlaubt und unter bestimmten Bedingungen sogar strafbar. Das Strafgesetzbuch zählt dazu Bildaufnahmen von Menschen in „einem gegen Einblick besonders geschützten Raum“.
Was ist die Entwicklung von Einsicht und Urteilsfähigkeit bei Kindern?
1 Zur Entwicklung von Einsicht und Urteilsfähigkeit bei Kindern. Einsicht und Urteilsfähigkeit sind abhängig von der Entwicklung kognitiver Funk- tionen und beziehen sich auf die Fähigkeit zu denken, zu verknüpfen und zu beur- teilen.
Welche Altersgrenze hat das BGB?
Diese Altersgrenze hat auch im Bereich der Rechtsprechung Bedeutung: Das BGB schreibt Kindern ab 7 Jah- ren die „Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderlichen Einsicht“ in bezug auf Deliktfähigkeit und Geschäftsfähigkeit zu.
Was sind die Rechtsgrundlagen für Familiensachen?
Familiensachen zählen zu der freiwilligen Gerichtsbarkeit und werden gemäß § 111 FanFG definiert. Lebenspartnerschaftssachen. Familiensachen werden grundsätzlich vor dem Familiengericht verhandelt. Als Rechtsgrundlage der Verfahren in Familiensachen sind die § 111 – 270 FamFG sowie das allgemeine Recht der Freiwilligen Gerichtsbarkeit.
Welche Verfahrensarten gibt es im Familienrecht?
Unterschiedliche Verfahrensgrundsätze bleiben dem Familienrecht auch nach der Einführung des FamFG erhalten. Die verschiedenen Verfahrensarten gliedert das FamFG in drei Gruppen: Familienstreitsachen, Familiensachen und Ehesachen. Bei den Familiensachen unterscheidet das FamFG zunächst Familienstreitsachen und sonstige Familiensachen.
Wie kann das Familiengericht ein Ordnungsgeld auferlegen?
Der weniger offizielle Anschein des Termins bedeutet aber nicht, dass das Verfahren für die Beteiligten freiwillig wäre. Vielmehr kann auch das Familiengericht das persönliche Erscheinen der Beteiligten anordnen und demjenigen, der unentschuldigt nicht zu einem Termin erscheint, ein Ordnungsgeld auferlegen.
Wie regelt das Familiengericht das Kindeswohl?
Auf Antrag oder von Amts wegen, wenn das Kindeswohl es gebietet, wird das Familiengericht tätig. Auf Antrag oder von Amts wegen regelt das Familiengericht Umfang und Häufigkeit der Kontakte der Kinder mit den Elternteilen, Großeltern und anderen den Kindern nahe stehenden Personen.
Ist das Familiengericht zuständig für Streitigkeiten um das Kind?
Auch dann, wenn die Eltern eines Kindes nicht miteinander verheiratet waren, ist für Streitigkeiten um die Belange des Kindes das Familiengericht zuständig, so etwa bei Unterhalt, elterlicher Sorge und Umgang.
Was ist die nächsthöhere Instanz eines Familiengerichts?
Die nächsthöhere Instanz eines Familiengerichts ist stets der Zivilsenat des zuständigen Oberlandesgerichts. Dieser wird auch als Senat für Familiensachen oder Familiensenat bezeichnet und unterliegt selbstverständlich ebenfalls dem Zivilprozessrecht.
Ist ein familiengerichtliches Gutachten fragwürdig?
Das gilt ganz besonders dann, wenn das familiengerichtliche Gutachten auch fachlich aus psychologischer Sicht fragwürdig ist. Tatsächlich wird sich bei einem unrichtigen oder gar verfassungswidrigen Auftrag für ein familiengerichtliches Gutachten grundsätzlich geltend machen lassen, dass der Gutachter zwingend als befangen zu betrachten ist.
Was ist die Rechtsgrundlage des Familiengerichts?
Bei den Familiengerichten handelt es sich um spezielle Abteilungen der Amtsgerichte, die sich ausschließlich mit Familiensachen befassen. In § 23b GVG ( Gerichts-verfassungsgesetz) ist die Rechtsgrundlage der Familiengerichte juristisch verankert.
Wie kann das Familiengericht helfen?
Das Familiengericht wird die beteiligten Eltern, die Kinder, das Jugendamt und so weiter hören, vielleicht einen Gutachter einschalten und versuchen, eine am Wohl des Kindes orientierte und möglichst einverständliche Lösung herbeizuführen.