Was ist das Kastensystem des Hinduismus?
Die Anhänger des Hinduismus betrachten das Kastensystem als ein soziales System, das durch religiöse Strukturierung dem ewigen Gesetz der Welt (Dharma) entspricht. Die soziale Funktion der Kasten besteht darin, dass eine Kaste die indische Solidargemeinschaft repräsentiert, d. h. das Existenzminimum von Arbeitslosen, Alten usw. sichert.
Was ist die Entstehung des Kastensystems?
Die Entstehung des Kastensystems Die Wurzeln der traditionellen Kastenordnung Indiens reichen zurück bis 1500 v. Chr., als Nomadengruppen (Arier) der indogermanischen Sprachengruppe aus dem Norden nach Indien einwanderten.
Welche Regeln kennzeichnen das Kastensystem?
Drei Hauptregeln kennzeichnen das Kastensystem: Man heiratet nur innerhalb der eigenen Kaste (Endogamie); man darf nur gemeinsam mit Mitgliedern der eigenen oder einer höheren Kaste essen bzw. Essen von ihnen annehmen, weil nur so die rituelle Reinheit gewährleistet ist; man darf nur den Beruf seiner Kaste ergreifen.
Was ist die Kastenzugehörigkeit?
Die Kastenzugehörigkeit beruht nicht auf Zufall oder dem unerforschlichen Willen eines Gottes, sondern ist gemäß den Lehren vom Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt der individuellen Seele (Samsara) und von der Wirkung des Karmagesetzes durch die sittliche Weltordnung (Dharma) bedingt.
Ist die Herkunft des Kastenwesens in Indien geklärt?
Die genaue Herkunft des Kastenwesens in Indien ist nicht geklärt. Es gibt Ansichten, wonach sich die Kasten durch die Einteilung der Menschen nach ihrer Hautfarbe entwickelten: je heller die Haut, desto höher die Kaste. Andere Meinungen gehen davon aus, dass die Varna auf eine „geistige“ Farbgebung verweist.
Was sind die Merkmale einer indischen Kaste?
Die Merkmale einer indischen Kaste sind: erbliche Zugehörigkeit zu der Kaste; Brauch, nur Mitglieder der gleichen Kaste zu heiraten; Beschränkungen bei der Wahl des Berufs und bei persönlichen Kontakten.