Was ist das Ziel des Jugendstrafrechts?

Was ist das Ziel des Jugendstrafrechts?

„Die Anwendung des Jugendstrafrechts soll vor allem erneuten Straftaten eines Jugendlichen oder Heranwachsenden entgegenwirken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Rechtsfolgen und unter Beachtung des elterlichen Erziehungsrechts auch das Verfahren vorrangig am Erziehungsgedanken auszurichten“, heißt es in 2 Abs.

Was gibt es für jugendstrafen?

Der Richter verhängt eine Jugendstrafe, wenn wegen der schädlichen Neigungen des Jugendlichen, die in der Tat hervorgetreten sind, Erziehungsmaßregeln oder Zuchtmittel zur Erziehung nicht ausreichen oder wenn wegen der Schwere der Schuld eine Strafe erforderlich ist.

Welche drei Maßnahmen des Jugendstrafrechts gibt es?

JGG geregelt. Es sind: Verwarnung, Auflage und Jugendarrest. Zuchtmittel sind vornehmlich zur Erziehung des Jugendlichen gedacht, dennoch enthalten sie auch einen repressiven (strafenden) Charakter.

In welcher Rechtsquelle sind die Regelungen zum Jugendstrafrecht enthalten?

Das Jugendstrafrecht ist Sonderstrafrecht für junge Straftäter, d.h. das allgemeine Straf- und Strafprozessrecht gilt für diese Tätergruppe nur, soweit das Jugendstrafrecht nicht entgegenstehende Regelungen enthält. Rechtsquelle des Jugendstrafrechts ist das Jugendgerichtsgesetz (JGG).

Welche Jugendstrafrechtlichen Sanktionen gibt es?

Die jugendstrafrechtlichen Sanktionen Die Grundarten jugendstrafrechtlicher Sanktionierung sind Erziehungsmaßregeln, Zuchtmittel und Jugendstrafe. Daneben kann auch bei Jugendlichen eine so genannte Maßregel der Besserung und Sicherung angeordnet werden.

Wann gilt das Erwachsenenstrafrecht?

Ab dem 21. Lebensjahr gilt das Erwachsenenstrafrecht uneingeschränkt. Während die Nichtanwendung des Erwachsenenstrafrechts bis zu einem Alter von 17 Jahren unstreitig ist, gibt es eine rechtspolitische Debatte um dessen Anwendbarkeit auf junge Volljährige bis zu 20 Jahren.

Wie lange gilt das jugendstrafgesetz?

Im Alter von 14 bis 17 Jahren ist man im Auge des Gesetzgebers ein Jugendlicher, für den immer Jugendstrafrecht anzuwenden ist. Zwischen 18 und 21 gilt man als Heranwachsender. In dieser Altersgruppe kann entweder noch das Jugendstrafrecht oder schon das Erwachsenenstrafrecht Anwendung finden.

Bis wann wird das Jugendstrafrecht angewendet?

Es ist uneingeschränkt anwendbar für Jugendliche, d. h. für Menschen, die zur Tatzeit im Alter von 14 bis 17 Jahren waren (§ 1 Abs. 2 Halbs. 1 JGG). Auf Heranwachsende (18- bis 20-Jährige) sind zentrale Normen (aber nicht alle) des Jugendstrafrechts nach Maßgabe der §§ 105 ff.

Was ist der Unterschied zwischen Jugendstrafrecht und erwachsenenstrafrecht?

Der gravierendste Unterschied ist der, dass im Jugendstrafrecht grundsätzlich der sogenannte „Erziehungsgedanke“ im Vordergrund steht, während es im Erwachsenenstrafrecht um die Tatschuld und vor allem auch um die Sühne der Tat geht.

Warum Jugendstrafrecht bis 21?

Spätestens wenn die Tat jedoch nach dem 21. Geburtstag begangen wurde, ist Jugendstrafrecht nicht mehr anwendbar sondern ausschließlich Erwachsenenstrafrecht. Bei Heranwachsenden kann aus zwei Gründen Jugendstrafrecht zur Anwendung kommen: Entweder weil eine Jugendverfehlung oder eine Reifeverzögerung vorliegt.

Wer ist für Strafverfahren gegen Täter unter 21 Jahren zuständig?

Zuständigkeit für das Jugendstrafverfahren Für das Jugendstrafverfahren ist in aller Regel das Amtsgericht am Wohnort des Angeklagten zuständig. Anders als bei Erwachsenen soll das Verfahren grundsätzlich dort stattfinden, wo seine Durchführung den Angeklagten wegen seines jugendlichen Alters am wenigsten belastet.

Für wen ist das Jugendgericht zuständig und wie setzt es sich zusammen?

Das Jugendgericht setzt sich zusammen aus dem Präsidenten oder der Präsidentin und zwei Beisitzerinnen oder Beisitzern (Art. 7 JStPO). Im Verfahren sind der Schutz und die Erziehung der Jugendlichen wegleitend.

Wann ist das Jugendschöffengericht zuständig?

Das Jugendschöffengericht ist gemäß § 40 JGG für alle Verfahren gegen Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) zuständig, für die nicht der Jugendrichter oder die Jugendkammer beim Landgericht zuständig ist.

Was kann ein Jugendrichter anordnen?

(2) Der Richter kann neben Jugendstrafe nur Weisungen und Auflagen erteilen und die Erziehungsbeistandschaft anordnen. Steht der Jugendliche unter Bewährungsaufsicht, so ruht eine gleichzeitig bestehende Erziehungsbeistandschaft bis zum Ablauf der Bewährungszeit.

Was versteht man unter freizeitarrest?

Bei Jugendlichen können Richter als Zuchtmittel einen Arrest anordnen. Anders als bei der „normalen Haft“ findet dieser an einem oder zwei Wochenenden – also in der Freizeit – statt. Der Ort ist der gleiche: Die Jugendstrafanstalt.

Was ist das Ziel von Strafen?

Zunächst soll die Schuld des Täters durch die Strafe gesühnt werden (Schuldprinzip). Darüber hinaus soll der Täter aber auch resozialisiert (positive Spezialprävention) und von der Begehung weiterer Straftaten abgeschreckt (negative Spezialprävention) werden.

Wie läuft es im Jugendarrest ab?

Jugendarrest wird in eigens dafür geschaffenen Jugendarrestanstalten vollzogen und läuft fast wie in einem üblichen Gefängnis ab. Maximal ist Arrest vier Wochen lang (nicht einen Monat).

Kann man jugendarrest bezahlen?

Der Jugendarrest kann weder zur Bewährung ausgesetzt noch in eine Geldstrafe umgewandelt werden. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass er als Zuchtmittel nicht als Strafe gilt. Die Bestimmungen für Strafbemessungen lassen sich auf ihn damit nicht anwenden.

Was versteht man unter dauerarrest?

Gefängnisstrafe und Haftstrafe sind zwei Ausdrücke für den selben Sachverhalt. Ein Dauerarrest ist eine Strafe, die es nur im Jugendstrafrecht (JGG) gibt. Dieser kann zwischen einer und sechs Wochen betragen und wird nicht in einer normalen Haftanstalt, sondern in einer Jugendarrestanstalt verbüßt.

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