Was ist der Pflichtteil des Erbes?
Sollte der Erblasser sie also durch ein Testament oder einen Erbvertrag enterben, sind die testamentarischen Erben beziehungsweise die vertraglichen Erben dazu verpflichtet, den Enterbten diesen Pflichtteil auszuzahlen. Der Pflichtteil des Erbes beträgt die Hälfte ihres gesetzlichen Erbanteils.
Warum verzichtet der Erbe auf seinen Erbteil?
Dabei verzichtet der Erbe aber nicht auf seinen Erbteil, sondern auf die Rechte daran. Das hat zur Folge, dass es zu einer sogenannten Anwachsung nach § 2094 BGB kommt. Anwachsung heißt, dass sich die Erbanteile der anderen Erben im Verhältnis zu ihren eigenen Erbanteilen erhöhen.
Wie richtet sich der Pflichtteilsanspruch gegen den Erben?
In aller Regel richtet sich der Pflichtteilsanspruch gegen den Erben. Um den Pflichtteil berechnen und beziffern zu können, benötigt der Pflichtteilsberechtigte Informationen. Er muss wissen, welche Vermögenswerte sich im Nachlass befinden und welchen Wert diese Gegenstände haben. Der Auskunftsanspruch des Pflichtteilsberechtigten gegen den Erben
Wie können sie das Erbe ausschlagen?
Mit der Annahme der Erbschaft durch Fristverstreichen, ausdrückliche Erklärung oder schlüssiges Verhalten verzichten Sie auf Ihr Recht, das Erbe auszuschlagen. Wenn der Nachlass überschuldet ist oder Sie sich aus anderen Gründen dazu entschließen, auf Ihren Erbanspruch zu verzichten, können Sie innerhalb von sechs Wochen das Erbe ausschlagen.
Kann der gefundene Erbe eine Erbschaft annehmen?
Der gefundene Erbe kann entscheiden, ob er die Erbschaft annehmen möchte oder nicht. Wenn Sie selbst eine Erbschaft antreten möchten, müssen Sie jederzeit davon ausgehen, dass es noch weitere Erben gibt.
Was regelt die gesetzliche Erbfolge?
Die gesetzlichen Erbfolge regelt außerdem die Höhe des Erbanspruchs, den jeder Erbe bei der Erbschaft hat. Um die gesetzliche Erbfolge zu umgehen und selbst zu bestimmen, wer Ihr Erbe sein soll, können Sie ein Testament schreiben oder einen Erbvertrag mit anders lautenden Bestimmungen aufsetzen.
Wie geht es mit dem Erbrecht des Kindes vor?
Für das Erbrecht des Kindes kommt es nicht darauf an, ob man als eheliches Kind geboren wurde. Ebenfalls haben Kinder des Verstorbenen aus erster, zweiter oder dritter Ehe das gleiche Erbrecht. Die Regelung der Erbfolge in einem Testament des Verstorbenen geht immer der gesetzlichen Erbfolge vor.
Was sind die Freibeträge bei der Erbschaftsteuer?
Auch bei der Erbschaftsteuer gibt es Freibeträge, die Sie als Erbe nicht versteuern müssen. Diese betragen bei jedem Erbfall bis zu 500.000 Euro für Ehegatten und eingetragene Lebenspartner, 400.000 Euro für leibliche, adoptierte und Stiefkinder sowie 100.000 Euro für die Eltern des Erblassers.
Was ist der Pflichtteil des Erblassers?
Der Pflichtteil ist nahezu die einzige Einschränkung des Erblassers, seinen letzten Willen durchzusetzen. Sofern nämlich ein enger Familienangehöriger, der nach der gesetzlichen Erbfolge erbberechtigt gewesen wäre, vom Erblasser enterbt wird oder der eingesetzte Erbe die Erbschaft ausschlägt, steht diesem in der Regel der sog. Pflichtteil zu.