Was ist ein Intendiertes ermessen?
Ein vorgeprägtes (intendiertes) Ermessen ist regelmäßig bei sog. Soll-Vorschriften gegeben und kann auch vorliegen, wenn nach der Gesetzesregelung „regelmäßig“ eine bestimmte Rechtsfolge eintreten soll. Eine Vorprägung des Ermessens wird ferner angenommen für die Rücknahme eines rechtswidrigen Verwaltungsakts gem.
Was heißt Pflichtgemäßes ermessen?
Ermessen heißt immer: pflichtgemäßes Ermessen. Hinter diesem Rechtsbegriff verbirgt sich ein Beurteilungs- und Entschließungsfreiraum für Amtswalter von Behörden, wenn diese auf der Grundlage von Gesetzen Maßnahmen treffen, die Ermessen einräumen. Ermessen ist jedoch nicht gleichzusetzen mit »Freiheit zum Handeln«.
Was bedeutet Ermessensentscheidung?
Das Ermessen räumt einem behördlichen Entscheidungsträger gewisse Freiheiten bei der Rechtsanwendung ein. Enthält eine Rechtsnorm auf der Rechtsfolgenseite ein Ermessen, so trifft die Behörde keine gebundene Entscheidung, sondern kann unter mehreren möglichen Entscheidungen wählen.
Welche Arten von Ermessen gibt es?
Grundsätzlich ist zwischen zwei Arten des Ermessens zu unterscheiden: Auswahlermessen: Hier kann die Behörde zwischen einer Auswahl von gesetzlich zugelassenen Rechtsfolgen wählen. Entschließungsermessen: Hier kann die Behörde entscheiden, ob sie gesetzliche Rechtsfolgen durchsetzt oder nicht.
Was ist ein Ermessensfehler?
Von einem „Ermessensausfall“ (auch als „Ermessensunterschreitung“ oder „Ermessensnichtgebrauch“ bezeichnet) wird gesprochen, wenn die zuständige Behörde nicht erkannt hat, dass sie ein Ermessen besitzt und dieses somit nicht ausübt.
Welche Ermessensarten gibt es?
I. Arten von Ermessen
- Entschließungsermessen. Die Behörde befindet darüber, ob sie überhaupt tätig werden will (sog.
- Auswahlermessen.
- Ermessensnichtgebrauch.
- Ermessensüberschreitung.
- Ermessensfehlgebrauch.
Was ist Ermessensfehlerfrei?
Eine ermessensfehlerfreie Entscheidung ist es dann, wenn die gesetzlichen Vorgaben so gegeben sind, dass das Ermessen einer Person kein Gewicht mehr hat. Das bedeutet, dass alle gesetzlichen Vorgaben ohne Fehler ausgeübt wurden und somit das Ermessen ohne Vorkommnisse vollstreckt werden kann.
Was ist eine Ermessensreduzierung auf Null?
Im Fall einer „Ermessensreduzierung auf Null“ ist die Behörde zu einer bestimmten Entscheidung gezwungen, da jede andere Entscheidung ermessensfehlerhaft wäre.
Was ist ein Ermessensspielraum?
Der Ermessensspielraum ist ein für den öffentlichen Auftraggeber möglicher Handlungsrahmen. Wesentlich ist für den öffentlichen Auftraggeber, dass er auf Rechtsfolgenseite eine Maßnahme ergreifen „kann“.
Was ist Entschließungsermessen?
Als „Entschließungsermessen“ wird das Recht einer Behörde bezeichnet, bei Vorliegen eines Tatbestands tätig werden zu können. Wenn einer Behörde ein Entschließungsermessen zusteht, so muss sie zunächst entscheiden, ob sie überhaupt tätig werden will.
Wie wird Ermessen ausgeübt?
Rechtsbindung des Ermessens Wie die Behörde ihr Ermessen auszuüben hat, ergibt sich aus § 40 VwVfG. Dort heißt es: Ist die Behörde ermächtigt, nach ihrem Ermessen zu handeln, hat sie ihr Ermessen entsprechend dem Zweck der Ermächtigung auszuüben und die gesetzlichen Grenzen des Ermessens einzuhalten.
Wann ist Ermessen auf Null reduziert?
§ 114 VwGO ist allein auf die Prüfung dieser Ermessensfehler beschränkt. Insbesondere findet keine Zweckmäßigkeitsüberprüfung statt. Eine Ermessensreduzierung auf Null liegt vor, soweit in einer konkreten Situation nur eine einzelne Maßnahme rechtmäßig erscheint.
Wann Ermessen prüfen?
Geprüft wird dies bei der materiellen Rechtmäßigkeit, nachdem festgestellt worden ist, ob alle Tatbestandsvoraussetzungen erfüllt sind. Der Bürger hat einen Anspruch auf fehlerfreie Ermessensausübung. Das Ermessen ist rechtswidrig ausgeübt worden, wenn ein Ermessensfehler vorliegt.
Soll Vorschrift gebundenes Ermessen?
Gebundenes Ermessen bedeutet, dass die Verwaltung grundsätzlich der Soll-Vorschrift folgen muss und nur bei besonderen Umständen davon abweichen darf. Muss-Vorschriften erlauben keinen Ermessensspielraum. Ermessensentscheidungen der Verwaltung sind im Jugendhilferecht und im Recht der Sozialhilfe sehr häufig.