Was ist ein Weaning?
Mit dem Begriff Weaning wird in der Intensivmedizin und Anästhesie die Phase bezeichnet, in welcher die Entwöhnung eines beatmeten Patienten von einer maschinellen Atemunterstützung (Beatmungsgerät) stattfindet.
Was passiert beim Weaning?
Unter Weaning (englisch für „Entwöhnung“) versteht man das kontrollierte Entwöhnen eines Patienten von künstlichen Beatmungshilfen. Diese Phase ist je nach Ursache und Dauer der Beatmung unterschiedlich lang und aufwendig. Unter Umständen kommen dabei speziell geschulte Atmungstherapeuten zum Einsatz.
Wie lange dauert ein Weaning?
“ Wie lange die Entwöhnung dauert, ist unterschiedlich. „Ein Patient kann nach drei Tagen wieder selbständig atmen, ein anderer erst nach drei Monaten. Die Mehrheit meiner Weaning-Patienten schafft es nach etwa zwei bis drei Wochen, in schwierigen Fällen dauert es sechs bis acht Wochen“, erklärt der Pneumologe.
Wie wird Weaning durchgeführt?
Hier übernimmt die Atemmuskulatur zunächst für kurze Zeit die gesamte Atemarbeit und wird danach durch die Beatmung wieder vollständig entlastet. Die Phasen der Eigenatmung werden nach und nach verlängert, bis die Atemmuskulatur so weit trainiert ist, dass sie die Atmung wieder vollständig übernehmen kann.
Warum Weaning?
Bei längeren Beatmungen (zum Beispiel bei Lungenerkrankungen) schrumpft die Atemmuskulatur, welche durch das Weaning wieder gestärkt wird bis eine selbstständige Atmung möglich ist. Diese wird dann kontrolliert, Schritt für Schritt eingeleitet und beobachtet.
Wie geht es nach einem Luftröhrenschnitt weiter?
Nach einem Luftröhrenschnitt strömt die Luft nicht mehr über Mund und Nase in Ihre Lunge, sondern über die Kanüle direkt in die Luftröhre.
Was ist kein Zeichen einer Erschöpfung beim Weaning?
Wenn Patienten nach der Extubation weiterhin eine nicht-invasive Atemhilfe be- nötigen, spricht man von „Weaning in progress“ [1]. Von erfolgreichem Weaning spricht man, wenn der Patient ohne maschinelle Atem hilfe über mindestens 48 Stunden spontan atmen kann und keine Zeichen der respiratorischen Erschöpfung zeigt.
Was sind Zeichen einer Erschöpfung beim Weaning?
Es ist dies auch jene Phase, in welcher der Patient von Analgosedierung entwöhnt wird, sodass in dieser Zeit zusätzlich Entzugssymptome, wie Agitiertheit, Schwitzen, Tachypnoe, Tachykardie und Hypertonie auftreten können.
Wann Weaning?
Für gewöhnlich wird der erste Weaning Versuch durchgeführt, sobald sich der Zustand der Patientin bzw. des Patienten verbessert hat. Nach einer einfachen Operation gibt es meist keine Probleme. Hier beobachten Pflegekräfte und Mediziner auf der Aufwachstation, wann die Operierten wieder vollständig allein atmen.
Was ist keine Voraussetzung für ein Weaning?
Zu den Voraussetzungen zum Beginn des Weanings gehören beispielsweise vorhandene Darmtätigkeit, regelmäßige Eigenatmung ohne extreme Tachypnoe, stabile Kreislaufverhältnisse, ausreichende inspiratorische Kraft sowie Mindestwerte für den arteriellen Sauerstoffpartialdruck und für den pH-Wert.