Was ist eine Putative notwehrhandlung?
Putativnotwehrexzess ist ein terminus technicus des deutschen Strafrechts. Der Putativnotwehrexzess geht begrifflich davon aus, dass eine irrige Annahme des Täters von einer Notwehrlage besteht, worauf das Adjektiv „putativ“ hindeutet (von lateinisch putare, „glauben, meinen“).
Was ist ein notwehrexzess?
Ein Notwehrexzess liegt nach § 33 des StGB dann vor, wenn der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken überschreitet.
Was bedeutet notwehrüberschreitung?
Rechtlich gesehen beschreibt der Begriff der Notwehrüberschreitung einen Entschuldigungsgrund. Und zwar einen Entschuldigungsgrund dafür, dass eine Person, die sich in einer Notwehrlage befindet und deshalb auch Notwehr anwendet, die Grenzen dieser Notwehr aus Furcht, Schrecken oder Verwirrung überschreitet.
Ist Putativnotwehr ETBI?
Die Putativnotwehr stellt einen Unterfall des Erlaubnistatbestandsirrtums dar, dessen Behandlung in der Strafrechtslehre strittig ist. Irrt der Täter hingegen über die rechtlichen Grenzen der Notwehr, also über seine Notwehrhandlung, so liegt bei ihm ein Erlaubnisirrtum vor.
Ist provozieren strafbar?
Bislang entsprach es der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, dass eine unzulässige Tatprovokation keine Unverwertbarkeit und auch kein Verfahrenshindernis nach sich zieht, sondern nur im Rahmen der Strafzumessung zu berücksichtigen ist.
Wann wird ein notwehrexzess entschuldigt?
Nach § 33 StGB ist entschuldigt, wer als Angegriffener aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken (sog. asthenische, d.h. auf Schwäche beruhende Affekte) das Maß der erforderlichen Verteidigung im Sinne der Notwehr (§ 32 StGB) überschreitet (unstr.).
Wann ist Notwehr strafbar?
Wer also in Notwehr tätig wird, handelt nicht rechtswidrig und macht sich mithin auch nicht strafbar. Dem Ganzen liegt der Gedanke zugrunde, dass niemand einen gegen sich verübten oder drohenden Angriff einfach so hinnehmen und erdulden muss, sondern sich gegen einen solchen zur Wehr setzen darf.
Welche Aussage n zu einer Putativnotwehr ist sind richtig?
Putativnotwehr ist insbesondere gegeben, wenn der Täter von einem vermeintlichen rechtswidrigen gegenwärtigen Angriff auf sich ausgeht. Beispiel: Ein Jäger denkt, dass eine Person mit einem Gewehr auf ihn zielen würde. In vermeintlicher Notwehr schießt er auf den von ihm gewähnten Angreifer und verletzt ihn schwer.