Was ist medizinische Informatik?

Die Digitalisierung und damit die Informatik hält in immer mehr Lebensbereiche Einzug. Besonders spannend ist die Verknüpfung von Informatik und dem Medizin-Sektor. Das disruptive Potential für die Erschließung neuer Diagnosemöglichkeiten und Geschäftsmodelle ist enorm.

Was ist medizinische Informatik?

Noch vor einigen Jahrzehnten hatte Medizin nicht viel mit Informatik zu tun, das hat sich durch die rasanten Entwicklungen der Technologie aber geändert. Bei der medizinischen Informatik geht es um die Verwaltung und Verarbeitung von Daten aus dem Gesundheitswesen und der Medizin. Das Ziel ist es eine ideale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und Synergieeffekte zu schaffen. Um dies zu erreichen werden komplexe Algorithmen entwickelt, für die entsprechende Fachkräfte notwendig sind. Durch die zunehmende Überschneidung von Medizin und Informatik wurde ein entsprechender Studiengang geschaffen. Nachfolgend werden wir erläutern, was Du über den Studiengang medizinische Informatik wissen musst.

Welche Skills braucht ein Student bzw. Studentin der medizinischen Informatik?

Einen guten Aufschluss über die Eignungsfähigkeit gibt das RIASEC-Modell. Die wichtigsten Voraussetzungen, die Du als Student der medizinischen Informatik mitbringen musst, sind laut diesem Modell konventionelle Orientierung, realistische Orientierung und investigative Orientierung. Das sagt Dir alles nichts? Kein Problem, wir werden auf jeden Punkt genau eingehen.

Konventionelle Orientierung

Menschen, die diese Fähigkeit haben mögen alle Aufgaben numerischer Art, sie haben viel Freude daran mit Daten zu arbeiten und verfügen darüber hinaus über gute Kompetenzen im Bereich Mathematik. Sie meiden häufig künstlerische Arbeiten ohne Struktur.

Realistische Orientierung

Menschen in dieser Kategorie haben gute motorische Eigenschaften, sind bedacht auf Aufgaben, die ein gewisses Geschick erfordern, legen Wert auf eine handwerkliche Tätigkeit und sind häufig weniger an Herausforderungen im sozialen Bereich interessiert.

Investigative Orientierung

Personen, die in diese Sparte fallen denken sehr analytisch, sind sehr ehrgeizig und lieben den Umgang mit Mathematik, Physik oder Medizin.

Wie wird man medizinischer Informatiker?

Es ist in Deutschland bereits seit 1972 möglich medizinische Informatik zu studieren. Ursprünglich handelte es sich um Diplom-Studiengänge, die mittlerweile durch den Bachelor Abschluss abgelöst wurden. Um medizinischer Informatiker zu werden, musst Du also zunächst ein Bachelor Studium absolvieren. Im deutschsprachigen Raum ist das in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich.

Details zum Studium der medizinischen Informatik

Was macht das Studium der medizinischen Informatik aus?

Das Studium vermittelt Wissen sowohl aus der Informatik als auch aus der Medizin. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der technischen Seite, im Bereich der Medizin werden lediglich Grundkenntnisse vermittelt, um den Studenten einen besseren Überblick der Anforderungen in diesem Bereich zu geben.

So soll der große Sektor der Digitalisierung der Medizin erschlossen werden.

Welche Themen werden behandelt?

Während dem Studium werden eine Vielzahl von Themen aus Medizin und Informatik behandelt. Wir geben Dir hier schon mal einen kleinen Überblick. Dazu gehören die Grundlagen:

  • der Medizin,
  • technische Grundlagen der Informatik,
  • Nuklearmedizin, Radiologie, Strahlentherapie,
  • Umgang mit Gesundheitsakten,
  • Analyse von komplexen Systemen,
  • Usability,
  • Bioelektrik,
  • Strategien zur Implementierung,
  • Life Sciences,
  • medizinische Prozesse analysieren und verstehen,
  • Integration neuer Technik im Gesundheitswesen,
  • rechtliche Grundlagen der Medizin und Visualisierung.

Die Themen sind viel zu komplex um alle an dieser Stelle aufzuzählen. Wenn das interessant für dich klingt, schau dir am besten die Studieninhalte der einzelnen Hochschulen an, die wir im nächsten Punkt vorschlagen werden.

Wo kann ich medizinische Informatik studieren?

Medizinische Informatik ist ein Studienschwerpunkt, der immer mehr an Wichtigkeit gewinnt. Grund dafür ist die zunehmende Andorderung an Personal aus diesem Bereich und das enorme Entwicklungspotential des medizinischen Sektors auf dem Gebiet der Digitalisierung. Es entstehen Chancen für eine signifikante Verbesserung der Versorgung, der Diagnosemöglichkeiten und letztlich auch der Geschäftsmodelle. Du hast im deutschsprachigen Raum eine große Auswahl an Universitäten und Hochschulen, die einen Studiengang der medizinischen Informatik anbieten. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, deckt aber einen Großteil des Angebots ab. International hast Du noch viele weitere Optionen, die Du unter Umständen auch während einem Auslandssemeser wahrnehmen kannst.

Deutschland:

  • Hochschule Mannheim
  • Beuth Hochschule für Technik Berlin
  • Universität Augsburg
  • Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg)
  • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • Hochschule Niederrhein (University of Applied Sciences)
  • Universität zu Lübeck
  • Fachhochschule Dortmund (University of Applied Sciences and Arts)
  • Technische Hochschule Mittelhessen
  • Hochschule Heilbronn
  • Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

Österreich:

  • Technische Universität Wien (TU Wien)
  • Fachhochschule Joanneum
  • IMC Fachhochschule Krems GmbH
  • Fachhochschule Oberösterreich

Schweiz:

  • Universität Zürich
  • Berner Fachhochschule
  • Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) – Hochschule für Life Sciences

Wo kann ich nach dem Studium der medizinischen Informatik arbeiten? Mit welchem Gehalt kann ich rechnen?

Medizinische Informatiker sind überwiegend in öffentlichen Einrichtungen im Gesundheitswesen tätig. Aber auch viele private Unternehmen suchen immer mehr nach medizinischen Informatikern, die Aufgabengebiete sind daher sehr vielfältig. Darüber hinaus gibt es eine Menge von Tätigkeitsfeldern, die im Bereich der Medizintechnik angesiedelt sind. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung von Software für den medizinischen Bereich. Eines der größten Aufgabengebiete ist die Sammlung, Darstellung und Aufbereitung von Daten. Medizinische Informatiker arbeiten auch eng mit Ärzten zusammen, um klinische Abläufe zu optimieren. Die Gehälter in diesem Bereich sind überdurchschnittlich hoch, so sind Jahresgehälter von 75.000 bis 100.000 Euro keine Seltenheit. Je nach Unternehmen sind sogar noch höhere Gehälter möglich, abhängig von Qualifikation und Berufserfahrung. Wie Du siehst, ist es durchaus lohnenswert sich für ein Studium der medizinischen Informatik zu entscheiden. Bei diesem Studiengang handelt es sich um ein sehr aussichtsreiches Studium, das Themen behandelt, die immer wichtiger werden. Medizin und Informatik arbeiten so eng zusammen wie noch nie und mit dem Fortschritt der Technologie werden beide Themengebiete in der Zukunft noch mehr miteinander vernetzt sein.

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