Was ist wirklich wichtig für mich im Gefängnis?
Das Wichtigste ist wirklich: reden, reden, reden. Während er im Gefängnis saß, habe ich monatelang alles allein geregelt. Anfangs fiel es mir daher schwer, wieder Verantwortung abzugeben. Wir haben um Kompetenzen gerungen und ich habe mich auch schnell angegriffen gefühlt, wenn er sich „eingemischt“ hat.
Was sind die Besuche im Gefängnis?
Die Besuche sind überwacht, hinter Glas, fast immer akustisch, manchmal per Video. Im Prinzip: ein Aquarium. Sie finden in Gruppenräumen statt, und manchmal ist das Gemurmel so laut, dass es wiederum selbst zum Gespräch wird. Wenn Menschen ins Gefängnis kommen, werden die Angehörigen ein Stück weit mitinhaftiert.
Was sind die Angehörigen von Gefängnisinsassen in Deutschland?
Die meisten Angehörigen von Gefängnisinsassen in Deutschland sind Frauen. Von 62.194 Inhaftierten in Deutschland sind nur 3.502 weiblich. In der Sicherungsverwahrung, wo Verurteilte landen, die besonders schwere Straftaten begangen haben und diese Taten jederzeit wieder begehen könnten, liegt das Verhältnis bei 551 zu 2.
Wie wird die Zeit zur Wartezeit?
„Wer nicht weiß, worauf er wartet, der weiß zunächst nicht, dass er überhaupt wartet“, behauptet der Soziologe Andreas Göttlich von der Universität Konstanz. Erst in der Rückschau, nämlich dann, wenn ein Ereignis, das wir gar nicht erwartet hatten, eingetreten ist, wird die Zeit zur Wartezeit.
Wann wird die Zeit zur Wartezeit eingetreten?
Erst in der Rückschau, nämlich dann, wenn ein Ereignis, das wir gar nicht erwartet hatten, eingetreten ist, wird die Zeit zur Wartezeit. Ein Beispiel: Eine Frau aus einem Alpendorf steht mit 38 Jahren zum ersten Mal auf einem Surfbrett.