Was kann der Insolvenzverwalter anfechten?
Nach § 134 InsO ist jede unentgeltliche Leistung des Gemeinschuldners anfechtbar, es sei denn, sie ist früher als 4 Jahre vor dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens vorgenommen worden. Bloße Gelegenheitsgeschenke von geringem Wert sind nicht anfechtbar, § 134 Abs. 2 InsO.
Was bedeutet gläubigerbenachteiligung?
Eine Gläubigerbenachteiligung liegt z. B. vor, wenn Zahlungen geleistet werden, weil sich dann die Bankguthaben oder Barmittel des späteren Schuldners vermindern. Auch Dienst- oder Werkleistungen können eine Benachteiligung begründen, wenn durch sie ein Gläubiger vor anderen bevorzugt wird.
Was ist eine kongruente Deckung?
Als kongruente Deckung bezeichnet das Gesetz eine Befriedigung, als zur Erfüllung der Forderung, oder eine Sicherung der Forderung, auf die der Gläubiger in dieser Form und zu dieser Form einen Anspruch hatte. Also kurz zusammengefasst: der Gläubiger erhält jetzt, was ihm jetzt auch zusteht.
Kann Insolvenzverwalter Überweisungen zurückholen?
Kann der Insolvenzverwalter über die Bank ausgeführte Überweisungsbeträge zurückholen? Diese Frage lässt sich so allgemein nicht beantworten, grundsätzlich kann an dieser Stelle jedoch festgehalten werden, dass die Möglichkeit in jedem Fall besteht.
Wie lange kann ein Insolvenzverwalter Forderungen geltend machen?
Die Frist zur Forderungsanmeldung im Insolvenzverfahren soll mindestens zwei Wochen und maximal drei Monate betragen. Insolvenzgläubiger sind diejenigen, die bereits vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine begründete Geldforderung gegen den Schuldner hatten.
Was ist eine anfechtbare Rechtshandlung?
Der anfechtungsrechtliche Begriff der Rechtshandlung ist im weitesten Sinne zu verstehen und umfasst jedes selbstbestimmte Verhalten, das eine rechtliche Wirkung auslöst und das Vermögen des Schuldners zum Nachteil der Insolvenzgläubiger verändern kann.
Kann der Insolvenzverwalter Zahlungen zurückfordern?
Mithilfe der Insolvenzanfechtung kann der Insolvenzverwalter Zahlungen und Vermögensverschiebungen des insolventen Schuldners zurückfordern, die einzelne Gläubiger bevorzugen und die übrigen Insolvenzgläubiger benachteiligen. Dies soll eine faire Verteilung und Befriedigung der Gläubiger ermöglichen.
Was ist eine Deckungshandlung?
Bei einer Deckungshandlung wird dem Gläubiger eine Sicherung oder Befriedigung gewährt, wie z.B. die Erfüllung einer vertraglichen Verpflichtung. Andere Anwendungsfälle des § 133 InsO werden dagegen weiterhin von der 10-Jahresfrist des § 133 Abs.
Kann man gegen Insolvenzverwalter vorgehen?
Nur selten ist es möglich den Insolvenzverwalter wegen Unzufriedenheit zu wechseln. Ein Wechsel des Insolvenzverwalters ist sehr schwierig und gelingt in den wenigsten Fällen. Als Insolvenzschuldner können Sie nur in geringem Umfang dazu beitragen.
Was passiert wenn Insolvenzverwalter Forderung bestreitet?
Bestreitet der Verwalter die Forderung endgültig, kann sich unter Umständen eine Klage auf Feststellung der Forderung lohnen. Hierfür ist abhängig vom Streitwert das Amts- oder Landesgericht zuständig. Wenn die Forderung vom Gericht bestätigt wird, muss sie auch in die Insolvenztabelle aufgenommen werden.