Was kann Tics auslösen?
Ursachen: Beim primären Tic bleibt die Ursache unbekannt (Verdacht: Störung des Botenstoffwechsels im Gehirn, genetische Veranlagung, Infektionen). Sekundäre Tics treten in Verbindung mit anderen Erkrankungen (z.B. Gehirnentzündung) oder mit Medikamenten oder Drogen auf.
Können Tics vererbt werden?
Die Neigung zu Tics kann offenbar auch vererbt werden. 50 bis 70 Prozent der Menschen mit mehrfachen Tics oder einem Tourette-Syndrom haben einen oder mehrere Verwandte mit einer Tic-Störung.
Wie lange halten Tics an?
Der Tourette-Tic hält mindestens ein Jahr an, und mitunter verstärken sich die Symptome in der Pubertät noch. Trotzdem beruhigt Topka: „Auch das Tourette-Syndrom verschwindet bei 50 Prozent der Betroffenen bis zum Erwachsenenalter von selbst wieder.“ Halten Tics länger als zwölf Monate an, gelten sie als chronisch.
Können Menschen mit Tourette arbeiten?
Bei geringer Ausprägung der Tics bestehen i.d.R. keine Einschränkungen bei der Berufswahl. Bei starken Tics kann es trotz Eignung schwierig sein, eine Tätigkeit mit viel Publikumsverkehr auszuüben. Da Stress Tics verstärken können, ist es wichtig, sich mit dem Beruf und den Kollegen wohl zu fühlen.
Wie umgehen mit Tourette?
Fordern Sie nicht das Unmögliche: Verzichten Sie auf Zurechtweisungen, üben Sie sich in Geduld. Schaffen Sie Verständnis im sozialen Umfeld: Möglicherweise wissen andere Personen aus dem Umfeld des Betroffenen nichts oder nur sehr wenig über Tics oder das Tourette-Syndrom. Suchen Sie das Gespräch.
Kann Tourette töten?
Eine Heilung des Tourette-Syndroms ist bis heute nicht möglich. Es gibt jedoch eine Reihe von Medikamenten, die die Häufigkeit und Stärke der Tics reduzieren können. Hierzu gehört Tiaprid, aber auch Pimozid, Risperidon und Haloperidol. All diese Medikamente haben Nebenwirkungen.
Was passiert bei Tourette im Kopf?
Man nimmt an, dass bei Tourette-Patienten auf Grund einer Gehirnreifungsstörung die Bewegungskontrolle gestört ist. Untersuchungen haben ergeben, dass die einzelne Bereiche des Gehirns der Betroffenen anders ausgebildet oder durchblutet sind als entsprechende Bereiche des Gehirns von gesunden Menschen.
Können Erwachsene Tourette bekommen?
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie schätzt, dass zehn bis 15 Prozent aller Kinder im Grundschulalter Tics entwickeln. Das Tourette-Syndrom ist hingegen selten. Davon sind Schätzungen zufolge ein Prozent der Kinder betroffen; Jungen häufiger als Mädchen. Doch auch Erwachsene leiden unter der Erkrankung.
Wie viele Menschen sind von Tourette betroffen?
Jungen sind viermal so oft betroffen wie Mädchen. Die Gründe dafür sind bislang unbekannt. Experten schätzen, dass rund ein Prozent der Menschen ein Tourette-Syndrom entwickeln – in Deutschland wären das ungefähr 800.000 Menschen.
Wie bekommt man das Tourette-Syndrom?
Die Ursachen des Tourette-Syndroms sind bislang nur ansatzweise erforscht. Man geht davon aus, dass es zum größten Teil genetisch veranlagt ist. So ist das Tourette-Risiko für Kinder, deren Eltern das Syndrom haben, zehn- bis hundertmal höher als für Kinder ohne Tourette-Syndrom in der Verwandtschaft.