Was macht ein Systemingenieur?

Aufgaben, Skills, Ausbildung und Berufsaussichten

Systemingenieur ist ein Beruf mit Zukunft. Seine Leistungen sind maßgeblich für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Sowohl Studium als auch Anwendungsgebiet sind komplex, dafür sind die Gehaltsperspektiven überdurchschnittlich.

Aufgaben eines Systemingenieurs

Ein Systemingenieur ist für den störungssicheren Einsatz von Hard- und Software verantwortlich. Du erstellst zusammen mit Deinem Team eine Strategie zur Funktionalität und Weiterentwicklung der Systeme. Du führst Tools ein, die den Beschäftigten im Unternehmen die Arbeit zukunftstauglich erleichtern. Du wirst Dich mit der technisch-wissenschaftlichen Methodik beschäftigen. Es sind Parameter festzulegen und diese in der Konfiguration einzustellen. In den einzelnen Arbeitsabschnitten wirst Du die Parameter aufeinander abstimmen. Du bist dafür verantwortlich, dass sämtliche Schnittstellen kompatibel sind. Die Gewährleistung der Zuverlässigkeit, der Funktionssicherheit und der Bedienfunktionalität der komplexen Systeme ist Deine Aufgabe. Ein Systemingenieur musst sich bei der Erledigung seiner Aufgaben an vorgegebene Kostenlimit und Zeitvorgaben halten.

Zu den konkrete Aufgaben gehören:

  • Entwurf und Erstellung eines komplexen Systems
  • Das Erarbeiten von Anforderungskatalogen inklusive der Entwicklung eines umfassenden Anforderungsmanagements
  • Die Modellbildung, die Simulation und abschließende Bewertung der Systemdesigns bzw. dessen Optimierung
  • Dokumentation, Funktionsbeschreibungen, Handbücher
  • Konfigurationskontrollen
  • Validation und Verifikation der Systeme,
  • Risikomanagement kritischer Werte (müssen Vergleich SOLL und IST unterzogen werden)
  • Zuverlässigkeits- und Fehleranalysen sowie Qualitätssicherung
  • Durchführung von Projektleitungsaufgaben wie Projektplanung oder die Präsentationen des Systems

Welche Skills braucht ein Systemingenieur?

Neben Fachwissen sind persönliche Eigenschaften, praktische Fähigkeiten und technisches Verständnis nötig.

Als Systemingenieur sollten Du Dich nicht nur für die spezifischen technischen Abläufe interessieren. Entscheidend ist das ganze System und dessen Analyse. Ein Systemingenieur sollte gewohnt sein, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Es ist vorteilhaft, wenn Du ein Organisationstalent bist. Die ablaufenden Prozesse müssen parallel geplant werden.

Du solltest ein positiv denkender Mensch sein, der die Fähigkeit zur Selbstreflexion besitzt. Die Arbeit- oder Auftraggeber erwarten, dass Du diese “weichen” Skills bereits mitbringst. Du solltest das Studium nutzen, um Dir diese Softskills anzueignen. Während des Studiums kannst Du Seminare zum Erlernen von Kommunikationstechniken, zur Team- und Projektarbeit, für die Problemlösefähigkeit und zum Führungsverhalten besuchen.

Als Systemingenieur kannst Du Dich nicht hinter Deiner Technik verstecken. Du wirst wahrscheinlich mit den verschiedensten Mitarbeitern bis hoch zur Unternehmensleitung kommunizieren. Die Interaktion mit den unterschiedlichsten Mitarbeitergruppen fordert eine hervorragende Kommunikationsfähigkeit. Du musst mit Konflikten umgehen können. Es kann passieren, dass Du zwischen Mitarbeitern vermitteln musst. Du solltest die Fähigkeit besitzen, Kompromisse herbei zu führen. Wenn einzelne Anwender oft Fehler machen, sollte Du sie motivieren können. Empathie, Geduld und Überzeugungsfähigkeit sind Eigenschaften, die Du als Systemingenieur brauchst.

Wie wird man Systemingenieur (Ausbildung/Studium)?

In Deutschland gibt es für “System(s) Engineering” circa 10 Bachelor-Studiengänge. Es gibt spezielle Systems Engineering Angebote im DV-Bereich. Reichlicher vorhanden sind Master-Studiengängen, die man z.B. zur Vertiefung mit einem Bachelor-Abschluss in Informatik wählen kann. Für Systemingenieure in den Ingenieur-Studiengängen gibt es circa 30 Angebote.

Ein anderer Weg führt über einen ersten Bachelor-Abschluss in Maschinenbau oder Elektrotechnik. In Deutschland kannst Du diese Studiengänge an über 40 Universitäten und an circa 100 Fachhochschulen studieren. In Abhängigkeit von den Produkten und der Branche sind Absolventen aus Studiengängen wie Verfahrenstechnik oder Werkstofftechnik gesucht.

Studiendauer:

Für den Bachelor musst Du 6-7 Semester einplanen. Das obligatorische Praxissemester wird meist im 7. Semester durchgeführt.

Für den Master wirst Du 3-4 Semester benötigten.

Wo kannst Du als Systemingenieur arbeiten? Mit welchem Gehalt kannst Du rechnen?

Die moderne Unternehmung benötigt ein funktionierendes System. Und dafür bedarf es System Engineering. Darum wurden in diesen Unternehmen extra Stellen für Systemingenieure geschaffen. Insbesondere industrielle Betriebe suchen stetig Systemingenieure. Für die Vernetzung von zielorientierten Systemen werden Systemingenieure hauptsächlich arbeiten. Vernetze Systeme gibt es im Maschinen- und Anlagenbau, im Mess- und Diagnosegerätebau, in der Mikro- und Nanotechnologie, in der Automation, Mechatronik, Informatik und beispielsweise dort, wo Roborter eingesetzt werden. Systemingenieure leiten oft interdisziplinäre Teams, sind als Entwicklungsingenieure tätig, die für Entwicklung, Optimierung sowie Einsatz bis hin zur Wartung von Systemen Verantwortung tragen.

Du kannst damit rechnen, dass Dein Einstiegsgehalt als Systemingenieur bei 30.000 Euro bis 45.000 Euro pro Jahr liegt. Das Gehalt steigt mit der Größe sowie der Komplexität der zu bearbeitenden Systeme. Hast Du einen Master-Abschluss, kannst Du im Schnitt mit einem Einstiegsgehalt im Bereich von 40.000 bis 45.000 Euro rechnen. Kleinere Betrieben zahlen meistens um die 30.000 Euro. Der Engineer-Verdienst wird von den unterschiedlichsten Faktoren bestimmt. Die Haupteinflußgröße, neben der Größe des Betriebes, sind die Region, die Branche, die Fachrichtung, der vorhandene Studienabschluss, die zu lösenden Aufgaben und die Größe des Verantwortungsbereichs. Je mehr Berufserfahrungen Du hast, um so höher wird in der Regel Dein Verdienst ausfallen.

In der Elektrotechnik oder in der Projektabwicklung haben Systemingenieure bei Berufserfahrung ein Gehalt von circa. 62.000 Euro. Im Baubereich und in der Konstruktion werden nicht mehr als durchschnittlich 45.000 Euro gezahlt. Ein Jahresverdienst um die 65.000 Euro sind in einigen Branchen anzutreffen, sofern Du über mindestens zehn Jahre Berufserfahrung verfügst.

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