Was passiert bei einem Massendefekt?
Als Massendefekt (auch Massenverlust) bezeichnet man in der Kernphysik den Massenunterschied zwischen der tatsächlichen Masse eines Atomkerns und der stets größeren Summe der Massen der in ihm enthaltenen Nukleonen (Protonen und Neutronen).
Warum ist der Massendefekt so wichtig für die Kernfusion?
Wenn leichte Nuklide (in der Abbildung links vom Bindungsenergie-Maximum gelegen) durch Kernfusion (Kernverschmelzung) eine höhere Nukleonenzahl erreichen, dann erhöht sich der Massendefekt pro Nukleon; diese nun zusätzlich fehlende Masse wird in Energie umgewandelt, die genutzt werden kann.
Wo kommen die Neutronen für die Kernspaltung her?
Durch Beschuss mit langsamen Neutronen können schwere Atomkerne (z. B. Uran, Plutonium) in mittelschwere Atomkerne aufgespalten werden. Dabei werden Neutronen freigesetzt und es wird Energie abgegeben.
Was ist eine Kernreaktion?
Eine Kernreaktion ist ein physikalischer Prozess, bei dem durch den Zusammenstoß eines Atomkerns mit einem anderen Kern oder Teilchen mindestens ein Kern in ein anderes Nuklid und/oder in freie Nukleonen umgewandelt wird, ohne dass die Gesamtzahl der Protonen oder der Neutronen sich ändert.
Wie berechnet man die Massen der beteiligten Kerne?
Man berechnet die Massen der beteiligten Kerne bzw. Teilchen vor und nach der Reaktion. Die Differenz, also der Massendefekt, entspricht der freigesetzten Energie. Wir wollen diese am Beispiel der Spaltung eines Urankerns berechnen. Ein Neutron trifft auf einen -Kern. Das führt zur Spaltung des Kerns, z.B. in die Bruchstücke und .
Was ist eine Kettenreaktion?
Das ist eine Kettenreaktion: Ein Schritt löst mehr als einen Folgeschritt aus. Und was hat das mit Kernkraftwerken zu tun? Ganz einfach: In Kernkraftwerken werden Atomkerne gespalten. Der Zerfall eines Urankerns kann weitere Kerne in der Nähe zum Zerfall anregen. Und die wiederum…
Was ist die erste Beobachtung einer Kernreaktion im engeren Sinn?
Die erste Beobachtung einer Kernreaktion im engeren Sinn, ebenfalls durch Rutherford, datiert von 1919: Alphateilchen wurden durch Stickstoff geschossen, was dahinter auf dem Zinksulfid-Schirm, der als Szintillator diente, auch Signale von Protonen ergab (Reaktion: 14 N + α → 17 O + p).