Was passiert durch die Anleihekäufe der EZB?
Großvolumige Käufe von Anleihen sollen den Bürgern und Unternehmern signalisieren, dass die Zentralbank die Wirtschaft nicht in eine Deflationsspirale abstürzen lässt. Sinkende Renditen für Staats- und Unternehmensanleihen verringern die Finanzierungskosten für die Wirtschaft.
Warum senken Anleihekäufe die Zinsen?
Mit Staatsanleihekäufen können die Notenbanken den Zins weiter drücken, auch wenn der Leitzins bereits nahe der Nullgrenze liegt. Denn durch den Kauf von Staatsanleihen sinkt deren Verzinsung. Dadurch können tendenziell auch die langfristigen Zinsen für Unternehmenskredite fallen.
Woher nimmt die EZB Geld?
Dieses Bargeld bekommen die Banken von der Zentralbank. Im Eurosystem sind das die Europäische Zentralbank und die Zentralbanken der Euro-Länder. In Deutschland ist das die Deutsche Bundesbank. Um das Bargeld zu bekommen, heben die Banken es von ihrem Konto bei der Zentralbank ab.
Was bringt es Staatsanleihen zu kaufen?
Ihr oberstes Ziel ist es, die Preise im Euro-Raum stabil zu halten. Dazu soll die Inflationsrate auf mittlere Sicht nahe, aber unter zwei Prozent gehalten werden. So wie die Regulierung des Leitzinses ist der Kauf von Anleihen ein geldpolitisches Instrument.
Ist der Leitzins bei neuen Anleihen gestiegen?
Einige Experten erwarten den Leitzins bereits bei 3 % innerhalb der nächsten Jahre. Steigende Zinsen bedeuten auch fallende Kurse bei Anleihen, da die neuen Anleihen mit höheren Kupons (Zinsen) ausgestattet sind als die alten.
Was heißen Anleihen von Unternehmen?
Anleihen von Unternehmen heißen Unternehmensanleihen, Anleihen von Staaten heißen Staatsan- leihen. Gegenüber einem Bankkredit haben Anleihen den Vorteil, dass der Emittent, also der Staat oder das Unternehmen, keine zusätzlichen Sicherheiten bereitstellen muss.
Welche Anleihen haben den Vorteil gegenüber einem Bankkredit?
Gegenüber einem Bankkredit haben Anleihen den Vorteil, dass der Emittent, also der Staat oder das Unternehmen, keine zusätzlichen Sicherheiten bereitstellen muss. Am Ende der Laufzeit zahlt der Emittent dem Inhaber der Anleihe den eingezahlten Betrag wieder zurück. Während die Höhe der Verzinsung festgelegt ist, kann der Kurs der Anleihe schwanken.
Wie viel hat die EZB für Staatsanleihen gekauft?
In den Jahren 2015 und 2018 hatte die EZB für rund 2,6 Billionen Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere gekauft. Den Großteil machte das „Public Sector Purchase Programme“ (PSPP) aus, auf das sich das Urteil bezieht.