Was passiert mit der Mietkaution bei Privatinsolvenz?
Der Bundesgerichtshof hat in mehreren Urteilen entschieden, dass die Kaution allein dem Schuldner zusteht, wenn der Insolvenzverwalter zuvor das Wohnraummietverhältnis aus der Insolvenz freigegeben hat. Demnach fällt der Anspruch auf Rückzahlung der Mietkaution nicht mehr in die Insolvenzmasse.
Wer wird über Insolvenzverfahren informiert?
Zum einen wird das Insolvenzverfahren bei Eröffnung durch das Insolvenzgericht öffentlich gemacht. Das bedeutet, dass Ihr Arbeitgeber durch die Zeitung oder das Internet (www.insolvenzbekanntmachungen.de) Informationen über Ihre Privatinsolvenz erhalten kann.
Wie bekomme ich eine Wohnung bei Privatinsolvenz?
Wo bekomme ich einen Wohn-Berechtigungs-Schein? Diesen Schein müssen Sie bei dem Wohnungsamt Ihrer Stadt beantragen. Er ist ab dem Tag der Ausstellung 12 Monate gültig. Wenn Sie in diesen 12 Monaten keine Wohnung gefunden haben, müssen Sie einen neuen Schein beantragen.
Kann der Insolvenzverwalter meine Wohnung kündigen?
Die Mietwohnung darf weder vom Vermieter noch vom Insolvenzverwalter aufgrund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gekündigt werden.
Was steht mir bei Privatinsolvenz zu?
Grundsätzlich liegt der bei einer Privatinsolvenz anzusetzende Freibetrag für Personen, die keinen Unterhalt zahlen müssen, bei 1.139,99 Euro netto (laut Pfändungstabelle 2017). Die Freigrenze steigt nur, wenn der Partner, der die private Insolvenz durchläuft, seinem Ehegatten zu Unterhalt verpflichtet ist.
Wie viel muss ich in der Privatinsolvenz zahlen?
Für die Verfahren seit dem 1. Oktober 2020 gibt es keine Mindestquote mehr – vorher mussten Schuldner mindestens 35 Prozent der Schulden begleichen. Auch muss der Schuldner nicht sämtliche Verfahrenskosten innerhalb der drei Jahre gezahlt haben.
Wer bezahlt den Anwalt bei Privatinsolvenz?
Die Kosten eines Insolvenzverfahrens werden gemäß § 53 InSO aus der Insolvenzmasse gezahlt. Zu diesen gehören laut § 54 InSO auch die Vergütung und Auslagen des Insolvenzverwalters.
Sind Steuerschulden Insolvenzfähig?
Steuerschulden unterliegen nun nicht mehr der Restschuldbefreiung, wenn diese aus einer sogenannten Steuerstraftat hervorgegangen sind. Steuerschulden beim Finanzamt unterlagen früher in der Privatinsolvenz immer der Restschuldbefreiung, da Steuerschulden grundsätzlich wie alle anderen Schulden behandelt wurden.
Was passiert mit Steuerschulden bei Privatinsolvenz?
Im Falle einer Insolvenz werden Steuerschulden vom Gesetz genauso behandelt, wie alle anderen Schulden auch. Sie gelten also auch als Insolvenzforderung. Demnach gilt die Restschuldbefreiung nach der Privatinsolvenz auch für Steuerschulden.
Wie lange Ratenzahlung Finanzamt?
Der Antrag muss schriftlich, kann aber formlos gestellt werden. Es besteht kein Rechtsanspruch auf eine Ratenzahlung von Steuerschulden. Das Finanzamt entscheidet nach Prüfung des Antrags, ob eine Ratenzahlung gewährt werden kann. Die maximale Laufzeit einer Ratenzahlung beträgt 12 Monate und es werden Zinsen fällig.