Was sind die Weisungen über die Ausführung der Arbeit?
Bei den Weisungen über die Ausführung der Arbeit werden in der Praxis Zielanweisungen, Fachanweisungen und Verhaltensanweisungen unterschieden. Bei den Zielanweisungen werden insbesondere Ort, Umfang oder die Organisation der Arbeit näher konkretisiert. Es wird vorgegeben, welche Arbeit wann und wo zu verrichten ist.
Was hat der Arbeitnehmer mit Beschwerderecht zu tun?
Anwendungsbereich Beschwerderecht. Jeder Arbeitnehmer hat das Recht, sich beim Arbeitgeber oder bei den im Betrieb für Beschwerden zuständigen Stellen (Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung, Gleichstellungsbeauftragte etc.) zu beschwerden, wenn ihm durch Kollegen oder Vorgesetzte Unrecht getan wird.
Welche Nachteile hat das Beschwerderecht?
(3) Wegen der Erhebung einer Beschwerde dürfen dem Arbeitnehmer keine Nachteile entstehen.“ Das Beschwerderecht hat nicht nur denn Sinn, dass der Arbeitnehmer seinem Herzen Luft machen und Maßnahmen des Arbeitgebers verlangen kann. Es hat auch den Sinn, den Arbeitgeber überhaupt erst von Missständen im Kollegenkreis in Kenntnis zu setzen.
Ist der Arbeitgeber schadensersatzpflichtig?
Wenn der Arbeitgeber nämlich aufgrund einer berechtigten Beschwerde nicht reagiert und den betroffenen Arbeitnehmer weiterhin Repressalien aussetzt, dann macht sich der Arbeitgeber gegenüber dem Arbeitnehmer schadensersatzpflichtig. Der Arbeitnehmer muss dann aber nachweisen, dass er den Arbeitgeber umfassend informiert hat.
Ist das Persönlichkeitsrecht des Arbeitnehmers zu befolgen?
Solange die Weisungen zumutbar und nicht schikanös sind, hat der Arbeitnehmer diese zu befolgen. Weisungen, die der Arbeitgeber im Interesse des Betriebes erlässt und die nicht gesetzeswidrig sind, sind demnach zu befolgen. Das Persönlichkeitsrecht jedes Mitarbeitenden beschränkt jedoch das Weisungsrecht des Arbeitgebers.
Wie darf ein Arbeitgeber den Arbeitsort festlegen?
Arbeitsort. Ein Arbeitgeber darf laut Gewerbeordnung den Arbeitsort festlegen. Doch auch hier stößt das Weisungsrecht an Grenzen. Hat zum Beispiel ein Betrieb einen Standort in Dortmund und einen in Bochum, dann kann der Arbeitgeber einen Angestellten anweisen, nicht länger in Dortmund zu arbeiten, sondern in Bochum.
Wie kann der Arbeitgeber die Arbeitsleistung näher bestimmen?
Dort heißt es: „Der Arbeitgeber kann Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen näher bestimmen.“ Anders formuliert: Ein Chef darf festlegen, wer was wann und wo macht. Allerdings hat das Weisungsrecht Grenzen: Weisungen dürfen weder gegen Gesetze und das Persönlichkeitsrecht verstoßen noch unbillig sein.
Welche Anordnungen hat der Arbeitgeber zu befolgen?
Das Gesetz schreibt vor, dass Arbeitnehmer Anordnungen und Weisungen des Arbeitgebers zu befolgen haben. So kann der Arbeitgeber über die Ausführung der Arbeit und das Verhalten der Arbeitnehmer im Betrieb oder Haushalt allgemeine Anordnungen erteilen und ihnen besondere Weisungen erteilen (Art. 321d OR).
Ist der Arbeitgeber verantwortlich für die Arbeitsausführung?
Der Arbeitgeber ist für das Unternehmen verantwortlich, somit für den Erfolg und Misserfolg. Deshalb kann der Arbeitgeber mithilfe des Weisungsrechts Einfluss auf die Arbeitsausführung nehmen. In gewissen Schranken kann der Arbeitgeber auch Verhaltensanweisungen abgeben.
Wie kann ich die Überstunden erweigern?
Wenn aufgrund von Familienpflichten diese Überstunden nicht erbracht werden können, sollte der Arbeitnehmer das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen. Die Arbeit einfach zu verweigern, ist gemäss Gerichtspraxis nicht zulässig und auch nicht ratsam. Kleidervorschriften: Diese sind erlaubt, solange sie nicht schikanös sind.
Wie hoch ist das Weisungsrecht im Arbeitsvertrag?
Grundsätzlich gilt: „Je konkreter die Arbeitsbeschreibung, umso stärker ist das Weisungsrecht eingeschränkt, umso höher ist das Risiko, dass eine Weisung unbillig ist. Je weiter die Beschreibung im Arbeitsvertrag gefasst, desto mehr kann ich als Arbeitgeber zuweisen.“
Wer hat das Weisungsrecht im Unternehmen?
Im Unternehmen gibt der Chef die Richtung vor. Doch sein Weisungsrecht hat Grenzen. Nach einem neuen Urteil müssen Arbeitnehmer nicht mehr jede Anweisung befolgen. Alles hört auf sein Kommando – wer im Unternehmen das Sagen hat, ist klar: der Chef. Er hat ein Weisungsrecht, auch Direktionsrecht genannt.