Was sind sekundäre Effekte der sozialen Herkunft?
(2) Primäre Effekte beschreiben den Einfluss von Herkunft auf die Kompetenz-/Leistungsentwicklung (z.B. der Zusammenhang zwischen Familie und sprachlicher Kompetenz). (3) Sekundäre Effekte beschreiben den Einfluss der Herkunft auf familiale Bildungsentscheidungen oder Schullaufbahnentscheidungen bzw. -empfehlungen.
Was sind Herkunftseffekte?
Primäre Herkunftseffekte werden hiernach als Einflüsse der sozialen Herkunft definiert, die sich auf die Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler auswirken und sich in Folge in ihren Zensuren, Übergangsempfehlungen und Schulformwahlen niederschlagen.
Wie erklärt Bourdieu soziale Ungleichheit?
Generell geht Bourdieu von einer ungleichen Verteilung dreier Ressourcen innerhalb der Gesellschaft aus: dem ökonomischen Kapital, dem Bildungskapital und dem sozialen Kapital. Je nach dem, über welchen „Kapitalbesitz“ Gesellschafts-mitglieder verfügen, ordnen sie sich in einer „vertikalen Form“ bestimmten Klassen zu.
Wann war die Bildungsexpansion?
Die Bildungsexpansion setzte in der Bundesrepublik bereits in den 1950er-Jahren ein, verlief dann allerdings nicht gleichmäßig, sondern im Wechsel von Schub und Stagnation. Ein kräftiger Schub erfolgte im Zusammenhang mit den bildungspolitischen Debatten der 1960er-Jahre.
Wann war die Bildungsexpansion in Deutschland?
Bis in die 1960er-Jahre hinein waren die typischen Erwerbstätigen ungelernte Arbeitskräfte; diese stellten in den 1950er-Jahren große Teile der erwerbstätigen Bevölkerung. 2001 bildeten sie nur noch ein kleines Segment des Arbeitsmarktes im Umfang von 21 Prozent in den alten und 11 Prozent in den neuen Bundesländern.
Wie kam es zur Bildungsexpansion?
Ausgangspunkt der Bildungsexpansion war der wissenschaftliche und technische Fortschritt in der Gesellschaft seit den 1960er Jahren. Neue technische Möglichkeiten und internationale Verflechtungen führten zu einer kontinuierlich steigenden Nachfrage an besser qualifizierten Arbeitskräften.
Welche Bedeutung haben sekundäre Effekte für die Sekundarstufe I?
Eine größere Bedeutung sekundärer Effekte finden auch Contini et al. ( 2008) für Italien beim Übergang in die Sekundarstufe I, indem sie die Übergangsunterschiede in Bezug auf den Bildungshintergrund der Eltern betrachten. Hier ergeben sich Anteile von 71 % für Männer und 60 % für Frauen.
Wie bleibt das Verhältnis zwischen primären und sekundären Effekten stabil?
Ferner zeigt sich, dass trotz eines leichten Anstiegs der sozialen Selektivitäten beim Hochschulzugang das Verhältnis von primären und sekundären Effekten über den Beobachtungszeitraum stabil bleibt. Following Boudon social disparities at educational transitions can be linked to primary and secondary effects of social origin.
Was sind primäre Effekte?
Primäre Effekte bezeichnen herkunftsabhängige Unterschiede im schulischen Leistungsniveau, sekundäre Effekte bezeichnen soziale Unterschiede bei Bildungsentscheidungen, die darüber hinaus auch bei gleichen Leistungen auftreten.