Was versteht man unter Streik und Aussperrung?
In einem Arbeitskampf versuchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen. Das Grundgesetz bestimmt, dass Arbeitskämpfe nach bestimmten Regeln ablaufen. Wenn die Arbeiter und Angestellten streiken, so können die Arbeitgeber darauf mit einer Aussperrung reagieren.
Was passiert bei einer Aussperrung?
Als Aussperrung bezeichnet man die vorübergehende Freistellung von Arbeitnehmern von der Arbeitspflicht durch einen Arbeitgeber in einem Arbeitskampf ohne Fortzahlung des Arbeitslohnes. Jedoch kann der Arbeitgeber mit der Aussperrung auch die Arbeitswilligen von der Arbeit ausschließen.
Wie kommt es zur Aussperrung?
Wie kommt es zur Aussperrung? Sie beginnen meist mit Tarifverhandlungen, in denen höhere Arbeitsentgelte gefordert werden. Lehnt der Arbeitgeber diese ab, kommt es zum Tarifkonflikt. Stößt eine Schlichtung desselben ebenfalls auf Ablehnung, ist damit der Weg zum Ausstand (Streik) programmiert.
Wer kann ausgesperrt werden?
Arbeitgeber dürfen nicht gezielt nur Gewerkschaftsmitglieder aussperren und nicht organisierte Arbeitnehmer von der Aussperrung verschonen, dies verletzt die positive Koalitionsfreiheit und ist gemäß Art. 9 Abs. 3 Satz 2 GG rechtswidrig. Es ist grundsätzlich zulässig, nur die streikenden Arbeitnehmer auszusperren.
Sind Aussperrungen erlaubt?
Aussperrung ist nicht verboten, jedoch eingeschränkt worden, d.h. es darf nur im Geltungsbereich des Tarifvertrages ausgesperrt werden, und die Verhältnismäßigkeit hinsichtlich Dauer und Umfang zum Arbeitskampf muss gewahrt werden.
Wann ist eine Aussperrung rechtens?
Die Aussperrung betrifft daher immer Arbeitnehmer, die an sich arbeitswillig wären, die der Arbeitgeber aber nicht beschäftigen möchte, um die Gewerkschaft durch den Zwang zur Zahlung von Streikunterstützung unter Druck zu setzen.
Wer zahlt bei Aussperrung?
Es gibt allerdings das Aussperrungsrecht, das zwar umstritten ist, aber vom Unternehmen angewendet werden kann: Arbeitgeber dürfen Mitarbeiter aussperren und müssen ihnen dann kein Gehalt zahlen. Sie bekommen weder Gehalt noch Arbeitslosengeld.
Welche Folgen haben Streik und Aussperrung?
In der Regel ist die Aussperrung eine Reaktion des Arbeitgebers auf einen zuvor durchgeführten Streik der Arbeitnehmer und eine reine Abwehrmaßnahme (Abwehraussperrung). Ist die Aussperrung allerdings rechtswidrig, kann sich der Arbeitgeber nicht der Lohnzahlung entziehen.
Was tun wenn man sich selbst ausgesperrt?
Was tun, wenn man sich ausgesperrt hat?
- Andere um Hilfe bitten. Lebst du mit deinem Partner zusammen?
- Nach offenen Fenstern suchen. Hört sich seltsam an, kann aber tatsächlich funktionieren.
- Türöffnung mit der Kreditkarte.
- Den Türknauf entfernen.
- Schlüsseldienst rufen.
Wer darf Arbeitskämpfe führen?
Arbeitskämpfe dürfen nur von den Tarifparteien, also Arbeitgebern und ihren Verbänden auf der einen und den Gewerkschaften auf der anderen Seite geführt werden. An einem Streik, zu dem eine Gewerkschaft aufgerufen hat, darf sich daher jeder Arbeitnehmer beteiligen.
Welche Vertragspartei kann aussperren?
Ja, er kann alle Beschäftigten aussperren, d.h. auch den Arbeitswilligen den Zugang zum Betrieb verweigern. Er kann dies auch z.B. in einem anderen Betriebsteil tun, der nicht zum Streik aufgerufen ist. ver. di-Mitglieder, die von einer solchen Aussperrung betroffen sind, erhalten dann ebenfalls Streikunterstützung.
Ist die Teilnahme am Streik ein Kündigungsgrund?
Darf der Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik abmahnen oder kündigen? Nein. Bei der Teilnahme am Streik sind solche Maßregelungen durch den Arbeitgeber rechtlich unzulässig.