Was versteht man unter Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung?
Zahlungsunfähigkeit bzw. Liegt tatsächlich Zahlungsunfähigkeit oder eine Überschuldung vor, dann ist damit auch die Verpflichtung verbunden, ohne schuldhaftes Verzögern einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Insolvenzordnung sieht dafür einen maximalen Zeitrahmen von 60 Tagen ab Eintritt der Zahlungsunfähigkeit vor.
Wann gilt man als zahlungsunfähig?
Dabei ist in der Regel Zahlungsunfähigkeit anzunehmen, wenn der Schuldner seine Zahlungen eingestellt hat. Ein Schuldner droht gemäß § 18 Abs. 2 InsO zahlungsunfähig zu werden, wenn er voraussichtlich nicht in der Lage sein wird, die bestehenden Zahlungspflichten im Zeitpunkt der Fälligkeit zu erfüllen.
Was versteht man unter Insolvenzverfahren?
Einfach ausgedrückt bedeutet Insolvenz Zahlungsunfähigkeit. Ein Schuldner kann seine Rechnungen (Zahlungsverpflichtungen) nicht mehr bezahlen. Das Insolvenzverfahren dient der geregelten Abwicklung der Schulden, um jeden einen Neuanfang zu ermöglichen.
Wann tritt die Restschuldbefreiung ein?
Bis 2014 wurde die Restschuldbefreiung erst nach Beendigung des 6. Jahres ab Eröffnung erteilt. Seit 2014 sind zwei wesentliche Änderungen in § 300 InsO eingearbeitet worden, die dazu führen, dass auch eine vorzeitige Restschuldbefreiung nach 3 Jahren oder 5 Jahren möglich ist.
Welche Maßnahmen können Sie bei einer vorübergehenden Zahlungsunfähigkeit treffen?
Sofortmaßnahmen beim Eintritt der Insolvenz Mitarbeiter und Betriebsrat informieren. Kündigung von Verträgen mit Lieferanten. Kündigung von Einzugsermächtigungen. Fertige Produkte oder Teilleistungen ausliefern und mit Kunden Zahlung oder Teilzahlung vereinbaren.
Wann liegt drohende Zahlungsunfähigkeit vor?
Der Eröffnungsgrund der drohenden Zahlungsunfähigkeit liegt vor, wenn der Schuldner voraussichtlich nicht in der Lage ist, seine bestehenden Zahlungspflichten im Zeitpunkt der Fälligkeit zu erfüllen (§ 18 Abs. 2 InsO).
Was ist ein gerichtliches Insolvenzverfahren?
Das Insolvenzverfahren ist ein gerichtliches Verfahren. Es dient dem geregelten Schuldenabbau, wenn der Schuldner zahlungsunfähig oder überschuldet ist. In diesem Verfahren sollen die Forderungen aller Gläubiger gleichmäßig getilgt werden.
Wie ist der Ablauf einer unternehmensinsolvenz?
In einer Zeit von maximal drei Monaten, der Schutzschirmzeit, arbeitet die Geschäftsführung einen eigenen Insolvenzplan aus, um das Unternehmen zu sanieren. Während dieser Zeit haben die Gläubiger keinen Anspruch auf das Vermögen des Unternehmens. So kann es weiterhin die Gehälter an seine Mitarbeiter zahlen.
Wann kommt das neue Insolvenzgesetz?
Für überschuldete Haushalte ist der 1. Oktober 2020 ein entscheidendes Datum. Dann soll das neue Gesetz zur Privatinsolvenz gelten. Wichtigste Änderung: Wer ab diesem Zeitpunkt Insolvenz anmeldet, soll bereits nach drei Jahren schuldenfrei sein.
Wie steigt der Score nach Restschuldbefreiung?
Steigt der Score nach der Restschuldbefreiung? Nein. Auch die Restschuldbefreiung führt zu einem negativen Schufa-Eintrag. Sie müssen das Unternehmen nach der Insolvenz selbst zur sofortigen Löschung der Einträge auffordern, die durch die Restschuldbefreiung unberechtigt sind.
Was kann man gegen Zahlungsunfähigkeit machen?
Sind Sie als Privatperson von einer Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung bedroht, sollten Sie sich frühzeitig an eine Schuldnerberatung wenden. Diese kann Ihre Verbindlichkeiten ermitteln, mit den Gläubigern verhandeln und bei Bedarf einen Antrag auf Privatinsolvenz stellen.
Was bedeutet drohende Zahlungsunfähigkeit?