Was versteht man unter Zerfallsreihen?
Beim radioaktiven Zerfall instabiler Atomkerne wie Uran können sowohl stabile als auch radioaktive Zerfallsprodukte entstehen. Die radioaktiven Stoffe zerfallen wiederum so lange, bis stabile Atomkerne entstehen. Dies wird als natürliche Zerfallsreihe bezeichnet.
Wieso kommt es zu Zerfallsreihen?
Eine Zerfallsreihe ergibt sich, wenn man der nach einem radioaktiven Zerfall entstehende Atomkern ebenfalls radioaktiv ist und weiter zerfällt – verfolgt man diesen Prozess, bis ein stabiler Kern erreicht wird, spricht man von einer Zerfallsreihe.
Wie viele Zerfallsreihen?
Es gibt vier verschiedene Zerfallsreihen, welche bei der „Geburt“ der Erde vorhanden waren. Die Neptunium-Reihe ist heute nicht mehr zu beobachten, da praktisch alles ursprünglich vorhandene natürliche Neptunium inzwischen zerfallen ist.
Was ist eine Zerfallsreihe Uran 238?
Die Uran-Radium-Reihe ist die natürliche Zerfallsreihe des Uranisotops 238U. Ihr Endnuklid ist das stabile Bleiisotop 206Pb.
Warum gibt es nicht mehr als 4 Zerfallsreihen?
Da es sich um eine 4n-Reihe (s.o.) handelt, sind die Massenzahlen aller Nuklide durch 4 teilbar. In einer Zeile stehen jeweils Nuklide gleicher Kernladungszahl, die Nuklide einer Spalte besitzen die gleiche Anzahl von Neutronen. In der Thorium-Zerfallsreihe treten ausschließlich α- und β–-Zerfälle auf.
Warum kommt die Zerfallsreihe NP 237 nicht in der Natur vor?
Zerfallsreihe kommt bis auf den letzten Schritt in der Natur nicht vor, da das langlebige, namensgebende und am Anfang stehende 237Np dieser Reihe praktisch vollständig zerfallen ist, und die meisten Zwischenprodukte kurze Halbwertszeiten haben.
Wie viele Zerfallsarten gibt es?
Man unterscheidet den β-Zerfall, den α-Zerfall, die Cluster-Emission, die Emission von Neutronen oder Protonen und die spontane Spaltung.
Welches nuklid in der bei Uran 238 beginnenden natürlichen Zerfallsreihe wird heute am häufigsten vorkommen?
Die Uran-Radium-Reihe ist die natürliche Zerfallsreihe des U-238 Nuklids. Ihr Endnuklid ist das Blei-Isotop Pb-206.
Wie berechnet man Zerfallsreihe?
Man spricht in diesem Fall von einer Zerfallsreihe. A = 4n + r mit r = 0, 1, 2, 3. Das r charakterisiert die Zerfallsreihe, und das n verringert sich bei jedem Alphazerfall in der Zerfallsreihe um 1. Die 4n + 1-Reihe (Neptunium-Reihe) umfasst jedoch nur künstlich hergestellte Atomkerne.
Welches Element ist seit der Entstehung der Erde zur Hälfte zerfallen?
Uran
Umgeben von Gesteinen wieder zu Uran-IV reduziert, entstanden unlösliche Uranverbindungen, die dann ihre lange Reise in den Erdmantel antraten. Die Grundlage dieser Uran-Datierung ist der radioaktive Zerfall. Mit einer langen Halbwertszeit von 4,47 Milliarden Jahren zerfällt U-238 etwa sechsmal langsamer als U-235.
Warum enden alle Zerfallsreihen bei Blei?
Alle drei Reihen bilden ein gasförmiges radioaktives Zerfallsprodukt, nämlich das Radon mit einer kleinen Halbwertszeit (3,8d). Alle drei Zerfallsreihen enden beim inaktiven Blei, das durch seine Atommasse vom gewöhnlichen Blei unterschieden werden kann.
In welche Elemente zerfällt Uran?
Uran-238 verwandelt sich beispielsweise in das Element Thorium, dieses über mehrere Zwischenstoffe in Radium, das wiederum zum Edelgas Radon zerfällt, bis nach weiteren Umwandlungen eine Form von Blei entsteht, die sich nicht weiter umwandelt.