Welche Formen der Erinnerung gibt es?
Unter dem Begriff der „Erinnerungskultur“ verstehen wir alle Formen der bewussten Erinnerung an historische Ereignisse, Persönlichkeiten und Prozesse. Außer den schon genannten Gedenktafeln oder Gedenkorten stellen auch Gedenkfeiern, historische Ausstellungen, Reportagen und Filme Beispiele der Erinnerungskultur dar.
Warum beschäftigen wir uns mit der Geschichte?
Historisches denken ist auf Verstehen angelegt. So lehrt uns die Geschichte auch zu hören, unseren Ahnen zuzuhören. Geschichte ist Wissenschaft vom Menschen in seiner Zeit. Indem wir die Natur des Menschen erkennen und verstehen lernen, wächst auch unsere Fähigkeit, in der Gegenwart andere Menschen besser zu verstehen.
Was bedeutet Geschichtspolitik?
Geschichtspolitik ist die aus politischen Gründen formulierte, d. parteiische Interpretation von Geschichte – verbunden mit dem Versuch, eine breite Öffentlichkeit von dieser Interpretation zu überzeugen, um politische Ziele zu erreichen.
Was bedeutet Erinnerungskultur?
Die Erinnerungskultur ist ein kollektiv geteiltes Wissen „über die Vergangenheit, auf das eine Gruppe ihr Bewusstsein von Einheit und Eigenart stützt“; sie liefert den „jeder Gesellschaft und jeder Epoche eigentümlichen Bestand an Wiedergebrauchs-Texten, -Bildern und -Riten …, in deren ,Pflege‘ sich ihr Selbstbild …
Was ist der Unterschied zwischen Geschichte und Vergangenheit?
Die Vergangenheit umfasst alles, was nicht der Gegenwart (jetzt) oder der Zukunft (bald) zugeordnet werden kann. Vergangenheit ist also alles, was bisher stattgefunden hat. Geschichte ist eine im Nachhinein erarbeitete Darstellung über ausgewählte Teile der Vergangenheit.
Was macht das Erinnern aus?
Die Erinnerung an diverse Erfahrungen macht den Menschen aus und prägt ihn in seinem späteren Leben. Damit ist das Erinnern maßgeblich an Entwicklungen und Veränderungen beteiligt.
Welche Faktoren beeinflussen das Erinnern?
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Erinnern beeinflussen. Dafür verantwortlich ist häufig die momentane Gefühlslage des Individuums zum Zeitpunkt des Geschehens oder der Aufnahme von Ereignissen. Erinnerungen werden multimedial abgespeichert.
Warum sind Erinnerungen nicht lebensfähig?
Kurzum: Ohne Erinnerungen ist nahezu kein Lebewesen lebensfähig. Die Spanne der Erinnerungskapazität ist allerdings von Lebewesen zu Lebewesen unterschiedlich. Dennoch wird sich niemand an alles erinnern können, was er erlebt hat, da auch das Gehirn eine begrenzte Speicherkapazität besitzt.
Ist ein staatlicher Eingriff in die Erinnerungskultur möglich?
Ein aktiver staatlicher Eingriff in die Erinnerungskultur liegt auch vor, wenn Gebäude beseitigt werden, die als mögliche Erinnerungsorte geeignet wären, wie zum Beispiel der Garnisonskirche in Potsdam oder der Reichskanzlei in Berlin in der Nachkriegszeit.