Welche Tenderverfahren gibt es?
Die Europäische Zentralbank stellt über solche Tenderverfahren den Kreditinstituten Liquidität zur Verfügung (Offenmarktgeschäft, Refinanzierung). Zu unterscheiden sind Zinstender und Mengentender. Beim Zinstender bieten die Kreditinstitute Betrag und Zinssatz, zu denen sie mit dem Eurosystem Geschäfte tätigen wollen.
Warum Mengentender?
ein Ausschreibungs- bzw. Zuteilungsverfahren für Wertpapierpensionsgeschäfte (siehe dort), das die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen ihrer Offenmarktpolitik (siehe dort) einsetzt. Die EZB setzt durch die Festlegung des Zinssatzes für den Ankauf von Wertpapieren ein geldpolitisches Signal. …
Welches Tenderverfahren verwendet die EZB aktuell?
Die EZB verwendete das amerikanische Zinstender-Verfahren. Im Zuge der Finanzkrise ist sie jedoch auf das Mengentender-Verfahren mit vollständiger Zuteilung umgestiegen. Die Abwicklung erfolgt per OMTOS (OffenMarkt Tender Operations-System).
Was versteht man unter Offenmarktpolitik?
Bezeichnung für den Ankauf und Verkauf von Wertpapieren durch die Zentralbank am Geld- oder Kapitalmarkt. Der Handel kann dabei mit kurz- oder langlaufenden Wertpapieren und von der Zentralbank endgültig oder nur für eine bestimmte Frist erfolgen.
Was ist überschüssige Liquidität?
Eine Stelle, bei der sich solvente Banken kurzfristig Liquidität beschaffen können, ist die Zentralbank. Im Bankensystem vorhandene Liquidität, die über den Bedarf der Banken hinausgeht, wird als Überschussliquidität bezeichnet.
Warum expansive Geldpolitik?
Expansive Geldpolitik: Erreichung wirtschaftspolitischer Ziele. Erhöht eine Zentralbank die Geldmenge bei den Geschäftsbanken, dann sind diese in der Lage, verstärkt Kredite zu vergeben. Dem höheren Kreditangebot folgt in der Regel eine Senkung des Kreditzinses, wodurch sich die Kreditnachfrage deutlich erhöht.
Welche geldpolitischen Instrumente hat die EZB zur Verfügung?
Die wichtigsten Instrumente der herkömmlichen Geldpolitik der EZB sind die Offenmarktgeschäfte, die ständigen Fazilitäten und das Unterhalten von Mindestreserven.
Was ist eine Fazilität?
Fazilität (von lateinisch facilitas ‚Leichtigkeit‘; englisch facility) ist im Finanzwesen die Bezeichnung für die betraglich begrenzte Möglichkeit, Kredite aufnehmen oder Guthaben anlegen zu können.
Was ist der Unterschied zwischen den Hauptrefinanzierungsgeschäften und den ständigen Faszilitäten?
Die ständigen Fazilitäten bilden zwei der insgesamt drei Leitzinssätze der EZB. Im Rahmen von Hauptrefinanzierungsgeschäften leihen sich Geschäftsbanken über einen längeren Zeitraum Geld bei der EZB und hinterlegen hierfür notenbankfähige Sicherheiten (Wertpapiere).
Was sind Offenmarktgeschäfte einfach erklärt?
Offenmarktgeschäfte sind von einer Zentralbank am offenen Markt durchgeführten Transaktionen mit Geschäftsbanken, die dem Ziel der Geldmengensteuerung dienen. Die Offenmarktpolitik ist ein Hauptinstrument der Geldpolitik.