Wer Software-Projekte noch mit einer Wasserfall-Planung durchführt, hat sicher ein paar Jahrzehnte geschlafen. Agile Software-Entwicklung, leanes Projekt-Management und eigenverantwortliche Teams sind heute in Software-Unternehmen, die etwas auf sich halten, eine Selbstverständlichkeit. Vor allem Scrum als agile Entwicklungsmethode ist mittlerweile fast schon zum Standard geworden. Doch warum eigentlich? Was Programmierer und Unternehmen vom Einsatz von Scrum haben, erfährst Du in diesem Artikel.
Vorteile von Scrum für Programmierer
Scrum zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es sämtliche am Projekt beteiligten Personen sinnvoll einbezieht. Programmierer können also von Anfang an Ihr Wissen bezüglich des Produkts oder des Projekts sinnvoll einbringen und arbeiten nicht einfach vorgegebene Aufgaben ab. Stattdessen kannst Du als Programmierer auch selbst einschätzen, wie lange Du für eine Aufgabe brauchst, und dich dann selbst darauf festlegen. Schließlich weißt Du am besten, wie lange Du für bestimmte Tätigkeiten brauchst.
Ein weiterer Vorteil von Scrum gerade für Programmierer ist, dass die Kommunikation ganz klaren Regeln folgt. Es gibt regelmäßige Treffen, bei denen man sich austauscht und über den Stand des Projekts spricht. Zu diesen Treffen können auch andere Mitarbeiter des Unternehmens kommen, die selbst nicht mitprogrammieren, aber ein Interesse am Projekt haben. Diese Stakeholder können aber außerhalb der dafür festgelegten Treffen und Termine nicht die Entwicklungsarbeit stören oder Änderungswünsche einbringen. Dafür gibt es vorgegebene Prozesse und auch einen Scrum Master, der auf deren Einhaltung pocht. Überhaupt werden Aufgaben vom Team gemeinsam ausgewählt und “gezogen” und dann in einem störungsfreien Sprint von einer oder mehreren Wochen bearbeitet. So kannst Du als Programmierer sicher sein, dass das, woran Du arbeitest, eine Weile Bestand hat.
Im Ergebnis kannst Du als Programmierer also ungestört an Deinen Aufgaben arbeiten und hast auch noch einen spannenderen Job, bei dem Du viel mehr selbst bestimmen kannst, wie Du woran arbeitest.
Vorteile von Scrum für Unternehmen
Doch auch Unternehmen müssen Scrum nicht aus reiner Nettigkeit einsetzen. Sie haben durchaus real messbare Vorteile davon, wenn Sie Scrum als Entwicklungsmethode wählen.
Zum einen reduzieren die Scrum-Prozesse unnötige Verwaltungsaufwände. Man braucht keine Teamleiter mehr, die die Aufgaben vergeben, und man muss sich auch nicht jedes Mal aufs Neue überlegen, wer gerade welche Information benötigt. Das Scrum-Framework regelt solche Fragen.
Außerdem müssen Anforderungen in einer ganz bestimmten Weise gestellt werden. Das sorgt dafür, dass nicht ständig Pläne über den Haufen geworfen werden und so viel Wert vernichtet wird. Stattdessen sorgt die durch die Scrum-Prozesse hergestellte Transparenz dafür, dass jeder weiß, woran gerade gearbeitet wird – und dass dies auch genau die richtigen Themen sind.
Wertschätzung für Programmierer durch Scrum
Ein weiterer wichtiger Vorteil vom Einsatz von Scrum für Unternehmen liegt gar nicht in den Prozessen selbst, sondern in einem Vorteil im Wettbewerb um die besten Programmierer. Gerade zu Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung sind Programmierer höchst gefragte Mitarbeiter. Wer für diese ein attraktiver Arbeitgeber sein möchte, muss einen guten Arbeitsplatz anbieten. Dazu zählen nicht nur flexible Arbeitszeiten, kostenlose Getränke oder ähnliche Goodies, sondern eben auch eine Arbeitsmethode, die Programmierern viel Freiraum lässt und ihnen dadurch die gewünschte Wertschätzung entgegenbringt. Scrum schafft genau dies. Daher ist es für Unternehmen, die Programmierer suchen, eigentlich unerlässlich, Scrum oder eine ähnliche Methode einzusetzen, um überhaupt eine Chance zu haben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Fazit
Scrum ist gerade deswegen so beliebt, weil es sowohl für Programmierer als auch für Unternehmen viele Vorteile mit sich bringt. Somit erzeugt der Einsatz von Scrum eine große Verbesserung auf allen beteiligten Seiten.