Welcher Ehestand?
Der Regel-Güterstand ist heute der gesetzliche Güterstand der Zugewinngemeinschaft, der gilt, sofern die Ehegatten nichts Abweichendes vereinbart haben. Außerdem existiert als vertraglicher Güterstand die Gütertrennung.
Warum ist mit der familienrechtsreform die Gütergemeinschaft als gesetzlicher Güterstand eingeführt worden?
Julia Unterberger: Im Rahmen der Familienrechtsreform von 1975 wurde die Gütergemeinschaft als gesetzlicher Güterstand eingeführt. Ausdrückliches Ziel dieser Maßnahme war der Schutz der Hausfrau. Julia Unterberger: Um für die Schulden eines anderen zu haften, muss eine eigene Erklärung unterschrieben werden.
In welchem Güterstand lebe ich?
Die meisten Ehepaare leben im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft, der stets dann gilt, wenn nichts anderes vertraglich vereinbart wurde. Wer einen Ehevertrag abschließt, ent‑ scheidet sich für das vertragliche Güterrecht. Hier wird grundsätzlich zwischen der Gütergemeinschaft (vgl.
Was ist der Unterschied zwischen gesetzlich und Gütergemeinschaft in einer Ehe?
Die Gütergemeinschaft ist eine von zwei Wahlgüterständen, die Eheleute alternativ zur Zugewinngemeinschaft in einem Ehevertrag (§ 1415 BGB) vereinbaren können. Bei einer Gütergemeinschaft wird das Vermögen der Eheleute nach Eheschließung zum gemeinsamen Vermögen, über welches sie gleichermaßen verfügen können.
Wie wird ein vertraglicher Güterstand einer Ehe begründet?
Erst mit der Scheidung der Ehe wird durch den Zugewinnausgleich die gegenseitige Teilhabe am Zuerwerb der Vermögenswerte in der Ehe realisiert. Dabei begründet der Zugewinnausgleich eine finanzielle Teilhabe an den Vermögenswerten, die der Partner erworben hat.
Welche Vermögensgegenstände bleiben beim Ehepartner getrennt?
Alle Vermögensgegenstände, die ein Ehepartner mit in die Ehe bringt oder während der Ehe unter seinem Namen erwirbt, bleiben sein Eigentum. Nach § 1363 Abs. II bleibt das Vermögen der Ehepartner auch nach der Eheschließung getrennt.
Wie bleiben die Eigentumsverhältnisse während der Ehe unverändert?
In einem solchen Fall bleiben die Eigentumsverhältnisse trotzdem unverändert, es besteht lediglich die Erlaubnis für den Nichteigentümer, das Haus oder die Wohnung zu nutzen. Wertsteigernde Maßnahmen an einer Immobilie während der Ehe zählen als Zugewinn. Das gilt auch für Häuser im Alleineigentum.
Wie wird das Vermögen während der Ehe erwirtschaftet?
Scheitert die Beziehung, wird das während der Ehe erwirtschaftete Vermögen gleichermaßen unter den Partner aufgeteilt. Für diesen Zugewinnausgleich sowohl das Vermögen der Partner vor der Eheschließung als auch das zum Zeitpunkt der Scheidung ausschlaggebend.
Warum brauchen Paare keinen Ehevertrag während der Ehe?
Das sieht das Gesetz so vor (§ 1363 Abs. 2 BGB). Paare brauchen wegen vorhandener Schulden also keinen Ehevertrag abschließen, obwohl das viele annehmen. Vermögenserwerb während der Ehe – Auch wer während der Ehe etwas erbt oder kauft, wird alleiniger Eigentümer.