Welches Bild entwirft Franz Kafka von seinem Vater?
1919 schrieb Franz Kafka in Schelesen bei Prag einen rund 100 Seiten langen Brief an seinen Vater Hermann.
Wie war Kafkas Vater?
Hermann Kafka
Franz Kafka/Väter
Warum wurde der Brief an den Vater nie abgeschickt?
Sexualität und Ehe Er meinte damit eine Ehe mit einer nicht standesgemäßen Person wie Julie Wohryzeck. Kafka empfand das Thema Heirat und die Rolle als Ehemann als so vollständig von seinem Vater belegt (ähnlich dem Leben als Geschäftsmann), dass es schon daher nicht für ihn in Frage kam.
Wie fällt es ihnen leichter Briefe zu schreiben?
Auf Papier fällt es ihnen vielleicht leichter. Briefe zu schreiben, ist eine bekannte Intervention in der Therapie. Aber ein Brief reicht da nicht aus, findet unsere Autorin Angelika Rohwetter, und hat eine Serie von fünf Briefen entwickelt, die den therapeutischen Prozess begleiten können.
Wie kann das Schreiben von Briefen in Gang setzen?
Das Schreiben von Briefen kann verschiedene Prozesse in Gang setzen. Es führt in erster Linie zu einem tieferen Verständnis der Patienten dafür, warum sie geworden sind, wie sie sind. Außerdem wird deutlich – sowohl beim Briefverkehr mit lebenden als auch mit Verstorbenen –, dass es zum Gesundwerden den anderen gar nicht braucht.
Wie kann ein solcher Brief benutzt werden?
Ein solcher Brief kann auch in aktuellen Situationen, bei Trauer und Wut, in Paarkonflikten und sogar in Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten verwendet werden. Beim zweiten Brief wechselt das Subjekt. Die Patientin schreibt den zweiten Brief so, als sei er von ihrem Vater.
Was können wir mit solchen Briefen machen?
Wir können auch andere Dinge mit solchen Briefen machen, sie verbrennen, vergraben oder auf einem Fluss als kleine Schiffchen aussetzen und treiben lassen. Solche symbolischen Handlungen können helfen, das Abschiednehmen weiter zu gestalten.