Wer braucht ein Berliner Testament?
Ein Berliner Testament eignet sich für Ehe- und Lebenspartner, die den überlebenden Partner absichern möchten – sei es mit Geld oder einer Immobilie. Ohne diese testamentarische Vereinbarung greift die gesetzliche Erbfolge. Dann erben Witwe oder Witwer und die Kinder zur gleichen Zeit.
Kann der überlebende Partner bei Berliner Testament sein Vermögen der Lebenspartnerin schenken?
Schenkung selber ist regelmäßig nicht anfechtbar Ist der überlebende Ehepartner nämlich alleiniger Eigentümer des Familienvermögens (und nicht nur Vorerbe) geworden, so steht es dem überlebenden Ehepartner frei, zu Lebzeiten über sein Vermögen zu verfügen, es mithin auch zu verschenken.
Kann ein vorerbe das Haus verkaufen?
Kann der Vorerbe das geerbte Haus verkaufen? Ist eine solche Befreiung von § 2113 BGB im Testament vermerkt, kann der Nacherbe den Verkauf des Hauses folglich nicht verhindern. Der Hausverkauf durch den Vorerben ist außerdem dann möglich, wenn alle Nacherben dem Verkauf zustimmen.
Kann ein befreiter Vorerbe ein Haus verkaufen?
3.1. Hausverkauf. Ein befreiter Vorerbe darf Grundstücke, Häuser und Schiffe verkaufen oder belasten – die Einnahmen aus dem Verkauf darf er dann einbehalten. Allerdings darf der Erlös nicht in das Privatvermögen des Vorerben übergehen, sondern muss Teil der Vorerbschaft bleiben.
Was darf eine Vorerbin machen?
Weil ein Vorerbe nur Treuhänder der Erbschaft ist, hat der Vorerbe die Pflicht den Nachlass getrennt von seinem privaten Vermögen zu verwalten. Ein Vorerbe darf geerbtes Bar-Vermögen beispielsweise nicht auf sein eigenes Konto einzahlen oder geerbte Wertpapiere in sein eigenes Depot überführen.
Kann ich als vorerbe das Testament ändern?
Nach dessen Tod fällt derselbe Nachlass an eine zweite Person, den Nacherben. Der Vorerbe kann über das Ererbte nicht verfügen, auch nicht durch Testament. Da Sie das Testament ändern dürfen, können Sie auch verfügen, dass Kinder der Schwestern Ersatzerben werden.
Welche Rechte habe ich als Zwischenerbe?
Rechte des Nacherben gegenüber dem Vorerben vor Eintritt des Nacherbfalls↑ die Erstellung eines Nachlassverzeichnisses zu verlangen (§ 2121 BGB); Auskunft über den Bestand der Erbschaft zu verlangen (§ 2127 BGB); Sicherheit zu verlangen (§ 2128 BGB);
Was bedeutet vorerbe im Testament?
Der Erblasser setzt eine Person als Vorerben ein, der die Erbschaft für einen Zeitraum nutzen kann. Der Nacherbe wird erst dann Erbe des Erblassers, wenn die Vorerbschaft endet. Soweit nichts anderes im Testament bestimmt ist erfolgt der Übergang auf den Nacherben mit dem Tod des Vorerben.
Hat der Nacherbe einen Pflichtteilsanspruch?
Tritt der Nacherbfall ein, hat der Vorerbe oder dessen Erben die Erbschaft an den Nacherben heraus zu geben. Da auch der Nacherbe nach der gesetzlichen Regelung Erbe ist, hat er keinen Anspruch auf den Pflichtteil. Allerdings kann er gemäß § 2306 BGB die Erbschaft ausschlagen und den Pflichtteil verlangen.
Was ist ein Nacherbenvermerk?
Der Vermerk schützt den Nacherben vor gutgläubigem Erwerb eines Dritten von nicht verfügungsberechtigten Vorerben, aber auch gegenüber jedem weiteren Erwerber. Ferner dient der Nacherbenvermerk dazu, die Interessen eines möglicherweise noch hinzukommenden weiteren Nacherben zu wahren.
Was erbt der Nacherbe?
Nacherbe ist, wer in der Weise zum Erben eingesetzt wird, dass er erst Erbe wird, nachdem zunächst ein anderer Erbe geworden ist. Nacherbe wird also nur, wer durch eine Verfügung von Todes wegen dazu bestimmt wird. Im Wege der gesetzlichen Erbfolge gibt es die Vor- und Nacherbschaft nicht.
Was bedeutet eine Nacherbfolge findet nicht statt?
Eine Nacherbfolge findet nicht statt. Erben des Überlebenden von uns sollen unsere gemeinsamen Kinder zu gleichen Teilen sein. Verlangt eines unserer Kinder auf den Tod des Erstversterbenden den Pflichtteil, werden er und seine Kinder von der Schlusserbfolge ausgeschlossen und auf den Pflichtteil beschränkt.
Was ist ein Ersatzerbe?
Ein Ersatzerbe ist eine Person, welche erbt, wenn ein Erbe vor oder nach dem Eintritt des Erbfalls weg fällt, vgl. § 2096 BGB. Gibt es keinen Ersatzerben, kann unter gewissen Voraussetzungen Anwachsung eintreten oder, mangels dieser, erben die gesetzlichen Erben.
Kann ein Verstorbener noch erben?
Max Braeuer: Verstorbene Personen können natürlich nichts erben. Das gesetzliche Erbrecht einer Person kann nach deren Tod jedoch auf andere Personen übergehen, insbesondere auf Abkömmlinge. Auf die Mutter des Sohnes, die sich nach 60 Jahren nun meldet, ist jedoch eindeutig kein Erbrecht übergegangen.
Wann tritt der Nacherbfall ein?
Hat der Erblasser nichts bestimmt, tritt die Nacherbfolge mit dem Tod des Vorerben ein (§ 2106 BGB). Mit Eintritt des Nacherbfalls fällt der Nachlass automatisch an den Nacherben. Der Nacherbe wird damit Erbe des Erblassers, nicht des Vorerben.
Was ist ein Schlusserbe?
Als Schlusserbe wird eine Person bezeichnet, die in einem gemeinschaftlichen Testament auf den Tod des letztversterbenden Ehegatten (oder registriertem Partner), der Vollerbe (und nicht nur Vorerbe) wird, zur Erbschaft berufen ist.
Was bedeutet vorerbe zu sein?
Der Vorerbe ist praktisch ein „Erbe auf Zeit“. Der Vorerbe und der Nacherbe sind beide Rechtsnachfolger des Erblassers. Im Gegensatz zur Erbengemeinschaft erben sie aber nicht gleichzeitig, sondern zeitlich versetzt hintereinander. Der Nacherbe hat ein Anwartschaftsrecht auf die Nacherbschaft.
Was ist vor und nacherbschaft?
Der Testierende kann sein Vermögen durch die Anordnung einer Vor- und Nacherbschaft (§ 2100 BGB) über zwei oder mehrere Generationen hinweg vererben. Hierzu bestimmt er, dass sein Vermögen zunächst einer Person zukommen soll (Vorerbe), legt aber gleichzeitig fest, wer es nach dieser Person bekommen soll (Nacherbe).
Was ist ein nicht befreiter Vorerbe?
Ein nicht befreiter Vorerbe ist in seinen Handlungs- und Verfügungsmöglichkeiten über das Erbe eingeschränkt, um sicherzustellen, dass nicht das gesamte Vermögen veräußert und der Nacherbe benachteiligt wird. Außerdem darf der nicht befreite Vorerbe Wertpapiere nur mit der Einwilligung des Nacherben hinterlegen.
Kann man auf Nacherbe verzichten?
Wie bei jeder Erbschaft kann der Nacherbe auch auf die Nacherbschaft verzichten oder sie ausschlagen. Für den Verzicht muss der Nacherbe sein Anwartschaftsrecht auf den Vorerben übertragen.
Kann der Nacherbe Testamentsvollstrecker sein?
Der alleinige Nacherbe kann ebenfalls nicht Testamentsvollstrecker für die Nacherbschaft sein. Gleiches gilt für ihn als Nacherbenvollstrecker nach § 2222 BGB. Dagegen ist eine Ernennung zum Testamentsvollstrecker für den Vorerben für den alleinigen Nacherben möglich.
Was ist ein befreiter alleinerbe?
Ein befreiter Alleinerbe kann völlig frei über den Nachlass verfügen, ohne bestimmte Vorgaben des Erblassers beachten zu müssen. Ein Haupterbe hingegen erbt nicht den gesamten Nachlass, sondern den Löwenanteil des Vermögens. Damit gehört er einer Erbengemeinschaft an, die den Nachlass aufteilen muss.