Wer gilt als schwerbehindert im Sinne des Gesetzes?
Schwerbehinderte im Sinne dieses Gesetzes sind Personen mit einem Grad der Behinderung von wenigstens 50, sofern sie ihren Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Beschäftigung auf einem Arbeitsplatz im Sinne des § 7 Abs. 1 rechtmäßig im Geltungsbereich dieses Gesetzes haben.
Was bekommen Arbeitgeber für Schwerbehinderte?
Der Zuschuss beträgt bis zu 70 Prozent des Gehalts und wird im Regelfall bis zu 24 Monaten gewährt. Bei den Eingliederungszuschüssen handelt es sich jedoch um Ermessensleistungen der aktiven Arbeitsförderung, über die die örtliche Agentur für Arbeit entscheidet.
Wer ist für Schwerbehinderte im Betrieb zuständig?
Die Schwerbehindertenvertretung ist die gewählte Interessenvertretung der schwerbehinderten und gleichgestellten Beschäftigten (§§ 177-180 SGB IX). Im SGB IX wird für ihre persönlichen Rechtsbeziehungen auch die Bezeichnung Vertrauensperson genannt.
Sind Schwerbehinderte bei gleicher Eignung zu bevorzugen?
Vorrang bei gleicher Eignung (§14 Abs. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber haben bei der Einstellung Vorrang vor gesetzlich nicht bevorrechtigten Bewerberinnen und Bewerbern mit im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung.
Welchen Schutz haben Schwerbehinderte?
Die gleichberechtigte Teilhabe schwerbehinderter Menschen ist ein besonderes Anliegen der deutschen Gesetzgebung. Daher genießen Schwerbehinderte einen besonderen Kündigungsschutz, der in den §§ 168-175 SGB IX geregelt ist. Dennoch sind Schwerbehinderte nicht unkündbar.
Welche finanzielle Unterstützung bekommen Behinderte?
Zu den Kostenträgern zählen zum Beispiel die Agentur für Arbeit, die Rentenversicherung, die Unfallversicherung und die Kranken- bzw. Pflegekasse. Beispielsweise können behinderte Menschen mit einem Pflegegrad bei der zuständigen Pflegekasse Zuschüsse für einen Umzug in eine behindertengerechte Wohnung erhalten.
Was bekommt man wenn man einen Behinderten einstellt?
Bei einer Beschäftigungsquote von 3 bis weniger als 5 Prozent sind es 125 Euro pro unbesetztem Arbeitsplatz. Bei einer Beschäftigungsquote von 2 bis weniger als 3 Prozent sind es 220 Euro pro unbesetztem Arbeitsplatz. Bei einer Beschäftigungsquote von weniger als 2 Prozent sind es 320 Euro pro unbesetztem Arbeitsplatz.
Wann müssen Schwerbehinderte eingestellt werden?
Was müssen wir beachten? Unser Experte antwortet: Einen Anspruch darauf, eingestellt zu werden, haben Schwerbehinderte nicht. Allerdings müssen private und öffentliche Arbeitgeber, die mehr als 20 Arbeitsplätze haben, mindestens fünf Prozent davon an schwerbehinderte Menschen vergeben.
Werden Schwerbehinderte bevorzugt eingestellt?
Unser Experte antwortet: Einen Anspruch darauf, eingestellt zu werden, haben Schwerbehinderte nicht. Arbeitgeber müssen in ihren Ausschreibungen auch nicht aufführen, dass Schwerbehinderte und ihnen Gleichgestellte bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden.
Was bedeutet bei gleicher Eignung?
Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung werden Frauen nach Maßgabe des Bundesgleichstellungsgesetzes bevorzugt berücksichtigt. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt, es wird ein Mindestmaß an körperlicher Eignung verlangt.
Was ist eine freie Unterkunft für Arbeitnehmer?
Ein Zimmer, dessen Bewohner sich Bad und Küche mit mehreren teilen müssen. Erhalten Mitarbeiter Ihres Unternehmens freie Unterkunft, ist dieser Vorteil für den Arbeitnehmer steuer- und beitragspflichtiger Arbeitslohn. Die amtlichen Sachbezugswerte, die hierfür jedes Jahr für das folgende Jahr festgelegt werden, sind für Ihre Abrechnung verbindlich.
Was ist eine Unterkunft und eine Wohnung?
Überlässt Ihr Unternehmen Mitarbeitern dagegen eine Wohnung, müssen Sie die ortsübliche Miete ansetzen. Eine Unterkunft und eine Wohnung unterscheiden Sie folgendermaßen: Eine Wohnung ist eine abgeschlossene Einheit von Räumen, die sowohl mit einer Kochgelegenheit als auch mit Bad/Dusche/WC ausgestattet ist.
Welche Nebenpflicht hat der Arbeitgeber für die Beschäftigung des Arbeitnehmers?
Ferner hat der Arbeitgeber die besondere Nebenpflicht der Beschäftigung des Arbeitnehmers, die der Arbeitnehmer durchaus gem. §§ 611, 613 i.V.m. § 242 BGB und nach Art. 1 I i.V.m. Art. 2 I GG (also dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht) einklagen kann.
Was hat der Arbeitgeber mit der Betriebsstätte zu beachten?
[Hessisches- LAG, 14.06.2007, 11 Sa 296/06]: Verlegt der Arbeitgeber die gesamte Betriebsstätte an einen anderen Ort, hat er die individualvertraglichen Grenzen hinsichtlich des Orts der Arbeitsleistung zu beachten.