Wie bestimmt Kant das Verhältnis von Freiheit und Zwang in der Erziehung?
Für Kant gehört zum Menschsein die Erziehung dazu, da diese den Menschen zum eigenen Vernunftgebrauch zur Selbstbestimmung befähigt: „Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht. “ (Kant 1803/1983, S. 699).
Warum ist Erziehung Zwang?
Diese Selbständigkeit wird in der pädagogischen Fachsprache als „Mündigkeit“ bezeichnet. Erziehung möchte sich selbst überflüssig machen, indem sie das zu erziehende Individuum aus der Erziehung entlässt, dass es mündig und also frei wird. Dieses Ziel sucht die Erziehung allerdings zu erreichen, indem sie Zwang ausübt.
Was versteht Kant unter Freiheit?
Praktische Freiheit ist in der Philosophie ein von Immanuel Kant geprägter Begriff, der das Selbstverständnis eines vernünftigen Wesens bezeichnet, nach selbsterhobenen Prinzipien zu entscheiden und sich somit selbst als frei zu begreifen.
Was meint Kant mit Naturanlagen?
Kant geht also davon aus, dass der Mensch die Vernunft als Naturanlage besitzt, aber dennoch muss er diese nach und nach aus sich herausarbeiten, beziehungsweise entwickeln, und zwar durch eigene Bemühungen. Die Menschheit kann nur einen Endzustand erreichen, wenn sie alle Anlagen ausreifen lässt.
Warum gilt Erziehung nur für Menschen?
Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht. Daher macht auch Mangel an Disciplin und Unterweisung bey einigen Menschen sie wieder zu schlechten Erziehern ihrer Zöglinge.
Ist Erziehung zur Mündigkeit möglich?
Erziehung darf sich nicht darauf beschränken, Menschen an die Gesellschaft anzupassen, sie müssen vielmehr zu Widerspruch und Widerstand befähigt werden. Dies gilt für Kinder und Jugendliche ebenso wie für Erwachsene.
Was hat Freiheit mit Kants Moralphilosophie zu tun?
Kant versteht die Freiheit als Grundbegriff der Ethik, indem die Freiheit die apriorische Möglichkeit eines freien und moralischen Handelns zeigt. Er legt in Bezug auf die Ethik großen Wert auf Freiheit. Sein erwünschtes Ziel ist dabei, die Möglichkeit der Willensfreiheit in der Ethik auszudrücken.