Wie hemmt Colchicin die Mitose?

Wie hemmt Colchicin die Mitose?

Colchicin ist ein so genannter Mitose-Hemmstoff, der die Ausbildung der Spindelfasern hemmt, indem er an freie Mikrotubuli-Untereinheiten bindet und diese nicht mehr für den Spindelfaseraufbau zur Verfügung stehen.

Was bewirkt das Colchicin bei Pflanzen?

Colchicin hemmt bestimmte Proteine, welche die Aufteilung der Chromosomen auf die neuen Zellen ermöglichen. Dadurch sind die Tochterzellen nicht lebensfähig und sterben ab.

Wo greift Colchicin an?

Als Zytostatikum, d. h. zellteilungshemmendes Medikament bei Leukämie, kam Colchicin zeitweilig zu Einsatz. Heute liegen die wichtigsten Anwendungsgebiete des Gifts im Bereich der Genetik, da es die Ausbildung des Spindelapparats insbesondere der Spindelfasern hemmt.

Wie wird Colchicin eingenommen?

Dosierung von COLCHICIN Tiofarma 0,5 mg Tabletten

  • Einzeldosis: 1 Tablette.
  • Gesamtdosis: 2-3 mal täglich.
  • Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit.

Wie lange kann man Colchicin einnehmen?

Im Falle der Gicht wird eine dauerhafte Erhaltungstherapie mit 1 Tbl. Colchicin à 0,5 mg tgl. für 6 Monate nach dem letzten Gichtanfall empfohlen, im Falle der autoinflammatorischen Erkrankungen (s.o.) erfolgt die Behandlung als kontinuierliche Langzeittherapie.

Was ist die Entdeckung des Colchicins?

Die Entdeckung und Isolierung des Colchicins im 19. Jahrhundert wird dem Heidelberger Pharmazeuten Philipp Lorenz Geiger zugeschrieben. Geiger stellte Colchicin 1833 aus Samen von Colchicum autumnale dar. Damals waren Aufbereitungen der Herbstzeitlose bereits als Arzneidroge bekannt und kamen beispielsweise bei Gicht (Podagra) zum Einsatz.

Kann Colchicin während der Schwangerschaft eingesetzt werden?

Colchicin darf nicht während der Schwangerschaft eingesetzt werden. Heute werden bevorzugt andere Schmerzmittel wie Indometacin oder Acetylsalicylsäure aus der Gruppe der NSAR verwendet. Die Wirkung beruht wahrscheinlich auf einer Hemmung der Einwanderung von Entzündungszellen in die Gelenke.

Wie wirkt Colchicin auf die Darmschleimhaut?

Abgesehen von der gewünschten Wirkung auf die weißen Blutkörperchen beeinflusst er besonders die Darmschleimhaut, was die häufigen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erklärt. Bei der Einnahme höherer Dosen Colchicin kann es bei einem von zehn Behandelten zu Durchfall kommen.

Welche Nebenwirkungen hat Colchicin zu beachten?

Einer von zehn bis hundert Patienten hat Nebenwirkungen in Form von Übelkeit, Bauchschmerzen und -krämpfen, Erbrechen, Benommenheit, Muskelschmerzen und Muskelschwäche. Was ist bei der Anwendung von Colchicin zu beachten?

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