Wie kündige ich einen handelsvertretervertrag?
Aufhebungsvertrag zwischen Handelsvertreter und Unternehmer Auch ein unbefristet abgeschlossener Handelsvertretervertrag lässt sich ohne eine Kündigung beenden. Durch einen Aufhebungsvertrag im gemeinsamen Einvernehmen des Handelsvertreters und Unternehmers kann ein Handelsvertreterverhältnis beendet werden.
Wann kann ein Handelsvertreter gekündigt werden?
Ein Handelsvertretervertrag, der auf unbestimmte Zeit abgeschlossen wurde, kann ordentlich im ersten Jahr der Vertragsdauer mit einer Frist von einem Monat, im zweiten Jahre mit einer Frist von zwei Monaten und im dritten bis fünften Jahr mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden.
Wer bekommt Ausgleichsanspruch?
Der Ausgleichsanspruch hat den Zweck, den Kundenstamm, den der Handelsvertreter geworben hat und der von dem Unternehmer weiterhin genutzt werden kann, nach Beendigung des Handelsvertretervertrags zu vergüten. Diese Vergütung ist Gegenstand des Ausgleichsanspruchs.
Was muss ich beachten bei handelsvertretervertrag?
Der Handelsvertreter muss sich ständig um die Vermittlung oder den Abschluss von Geschäften bemühen. Er muss neue Kunden werben und den Umsatz mit bereits vorhandenen Kunden erhalten bzw. steigern. Der Handelsvertreter hat stets die Interessen des Unternehmens wahrzunehmen.
Welche rechtlichen Voraussetzungen gelten wenn ein Handelsvertreter außerordentlich gekündigt werden soll?
Liegt ein wichtiger Grund zur außerordentlichen Kündigung des Handelsvertreters oder des Agenten vor, so muss die Kündigung gem. § 314 Abs. 3 BGB innerhalb einer gewissen Zeit („angemessenen Frist“) erfolgen. Wartet der Handelsvertreter oder der Unternehmer zu lange ab, so ist das Recht auf Kündigung verwirkt.
Wann erhöht sich die Kündigungsfrist?
Gesetzliche Kündigungsfristen für Arbeitgeber
| Dauer des Arbeitsverhältnisses | Kündigungsfrist |
|---|---|
| 7 Monate bis 2 Jahre | 4 Wochen zum 15. oder zum Ende des Kalendermonats |
| 2 Jahre | 1 Monat zum Ende des Kalendermonats |
| 5 Jahre | 2 Monate zum Ende des Kalendermonats |
| 8 Jahre | 3 Monate zum Ende des Kalendermonats |
Was erhält ein Handelsvertreter?
Grundsätzlich erhält der Handelsvertreter eine Provision für von ihm selbst vermittelte Geschäfte (§ 87 Abs. Des Weiteren können Parteien eines Handelsvertretervertrages aber auch vereinbaren, dass der Handelsvertreter für von ihm geworbene Kunden provisionsberechtigt sein soll (§ 87 Abs. 1, 2.
Was versteht man unter Ausgleichsanspruch?
Der Ausgleichsanspruch soll dem Handelsvertreter für einen auf seine Leistung zurückzuführenden Vorteil des Unternehmers eine Gegenleistung verschaffen. Diese zusätzliche Vergütung des Handelsvertreters wird dem Grunde und der Höhe nach auch durch Billigkeitsgesichtspunkte bestimmt. Anspruchsgrundlage ist § 89b HGB.
Wer hat Ausgleichsanspruch 89b HGB?
In der Regel kann der Handelsvertreter, der seine Tätigkeit nicht nur im Nebenberuf ausübt, nach Beendigung des Vertragsverhältnisses von dem Unternehmer, dem er einen von ihm aufgebauten und/oder intensivierten Kundenstamm hinterlässt, gemäß § 89b Handelsgesetzbuch (HGB) eine angemessene Ausgleichszahlung verlangen.
Welche Pflichten hat der Handelsvertreter?
Diesbezügliche Pflichten des Handelsvertreters sind unter anderem die Pflicht dem Unternehmer die erforderlichen Mitteilungen zu machen, unverzüglich von jedem abgeschlossenen Geschäft zu berichten (Informationspflichten) und die vom Unternehmer erteilten Weisungen zu befolgen.
Wie haftet ein Handelsvertreter?
Innerhalb der Handelsvertreterbeziehung haftet der Handelsvertreter dem Unternehmen bei jeglichen vertraglichen Pflichtverstößen. So zB bei Nichteinhaltung der Interessenswahrnehmungspflicht oder wenn der Handelsvertreter gegen die Verschwiegenheitspflicht verstoßen hat (§86 HGB).