Teil 6: So akquirierst Du Projekte und schließt sie erfolgreich ab
Selbstständigkeit hat viele Vorteile. Besonderes Potenzial besteht natürlich in der IT-Branche. Wenn Du eine entsprechende Ausbildung hast und nicht länger ein einfacher Angestellter sein möchtest, ist die Arbeit als Freelancer in der IT-Beratung vielleicht genau das Richtige für Dich. Doch wie kannst Du eigentlich Freelancer werden und welche Aufgaben übernimmst Du als freiberuflicher IT-Berater? Hier erhältst Du nicht nur darauf Antworten, sondern erfährst auch, warum ein professioneller Internetauftritt wichtig ist und wie Du Projekte am besten akquirieren kannst. Die komplette Reihe: Was macht ein Freelancer in der IT-Branche? – Teil 1 Der Einstieg als Freelancer in der IT-Branche – Teil 2 Steuern, Rente und Weiterbildungen als Freelancer in der IT – Teil 3 Freelancer in der IT-Branche: Gehalt und Perspektiven – Teil 4 Welche Skills braucht ein Freelancer in der IT-Branche? – Teil 5 Wie finde ich Aufträge, Projekte und Jobs als Freelancer? – Teil 6
Wie wird man Freelancer in der IT-Beratung?
IT-Berater haben einen sogenannten katalogähnlichen Beruf. Das bedeutet, dass er zwar nicht ausdrücklich im gesetzlichen Katalog der freien Berufe enthalten ist, aber trotzdemeine große Nähe dazu aufweist. Das bedeutet, Du wirst mit hoher Wahrscheinlichkeit den Status des Freiberuflers erhalten, wenn Du Dich als IT-Berater selbstständig machst. Dafür musst Du allerdings zwei Voraussetzungen erfüllen: Zunächst benötigst Du eine entsprechende Qualifikation. Gemeint ist damit eine wissenschaftliche und ingenieursähnliche Ausbildung sowie die Ausübung eines ingenieursähnlichen Berufes. Ansonsten wirst Du Dich nicht als IT-Berater selbstständig machen können. Die zweite Voraussetzung ist, dass Du Deine Leistungen grundsätzlich persönlich und in Eigenverantwortung erbringst. Eine gewerbliche Tätigkeit mit mehreren Angestellten wird somit ausgeschlossen. Solltest Du dennoch eine gewerbliche Tätigkeit mit mehreren Mitarbeitern ausüben oder Handel mit Hard- oder Software betreiben, wirst Du von Deinem Finanzamt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht als Freiberufler, sondern als Gewerbetreibender erfasst. Unter Umständen kann dies allerdings auch passieren, wenn Du die beiden Voraussetzungen erfüllst – das betreffende Finanzamt hat hier einen enorm großen Ermessensspielraum. Die Vorteile des freiberuflichen Status liegen klar auf der Hand. So entfällt für Dich als Freelancer in der IT-Beratung etwa die Gewerbeanmeldung und damit auch die Zahlung der Gewerbesteuer. Auch um eine Eintragung ins Handelsregister musst Du Dich nicht kümmern – vorausgesetzt, Du willst keine Kapitalgesellschaft gründen. Doppelte Buchführung und die Aufstellung eines Jahresabschlusses ist für Dich ebenfalls nicht notwendig. Wichtig ist lediglich die Gewinnermittlung und die Einreichung einer EÜR (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) beim zuständigen Finanzamt. Darüber hinaus bist Du als Freiberufler nicht dazu verpflichtet, Deine Gewinne und Verluste zu veröffentlichen und musst zudem keine Kammergebühren an IHK oder HWK zahlen.
Was macht man eigentlich als Freelancer in der IT-Beratung?
Die wesentliche Aufgabe von Freelancern in der IT-Beratung ist es, Dienstleistungen der Informationstechnologie zu erbringen. Diese reichen über die Programmiertätigkeiten über den Betrieb von Datenverarbeitungsanlagen der Kunden bis hin zur Planung und dem Entwurf von IT-Systemen. Darüber hinaus können auch weitere sonstige Tätigkeiten, wie etwa die Datenwiederherstellung oder die Software-Installation, zum Tätigkeitsbereich zählen. Grundsätzlich wird in der IT-Beratung allerdings zwischen drei Geschäftsfeldern unterschieden. Der erste Bereich ist die kundenspezifische Software-Entwicklung. Hier entwickelst Du eine spezielle Software ganz nach den Anforderungen, die Ihr Kunde an Sie stellt. Wichtig ist hier natürlich eine intensive Zusammenarbeit mit dem Kunden. Ein anderes Gebiet ist die Problemanalyse und die Planung neuer, aber auch vorhandener IT-Infrastrukturen. Hierfür musst Du dich exzessiv mit Ihrem Kunden auseinandersetzen. Was wünscht er sich? Mit welchen Systemen arbeitet er derzeit? Welche Neuerungen sind nötig? Den letzten Bereich stellt in der IT-Beratung die Planung und die Durchführung von IT-Projekten dar.
So wirst Du als Freelancer erfolgreich
Besonders im Bereich der IT ist ein professioneller Internetauftritt ein wichtiger Faktor Deines Erfolgs. Im Mittelpunkt Deiner Webpräsenz sollte Seriosität im Vordergrund stehen und Vertrauen vermittelt werden. Bleib deshalb immer ehrlich und nutze weder Standardphrasen noch Superlative. Was der potenzielle Kunde wissen möchte, ist vor allem eines: Warum bist gerade Du so viel besser, als Ihre Konkurrenz? Hinsichtlich des Designs ist auf Modernität zu achten. Eine aufgeräumte, ja puristische Oberfläche weckt bei Deinen potenziellen Kunden Vertrauen und lässt Dich seriöser erscheinen. Da viele Internetnutzer – egal, ob privat oder geschäftlich – dazu neigen, Angebote mit ihren Mobilgeräten zu durchforsten, sollte Deine Website natürlich auch responsive sein. So wird sie auf Smartphones und Tablets perfekt angezeigt. Um Dich selbst zu präsentieren, solltest Du einen professionellen Fotografen aufsuchen, der Bilder von Dir macht. Darüber hinaus sind Referenzen natürlich enorm wichtig. Zeig potenziellen Kunden, welche Projekte Du bereits fertiggestellt hast und welche Abschlüsse Du besitzen. Präsentiere auch Angebote und die dazugehörigen Preise – Transparenz ist hier das Schlüsselwort. Damit Interessenten Dich ganz unkompliziert kontaktieren können, ist ein Kontaktformular natürlich ebenso essenziell, wie ein umfangreicher Eintrag bei Google My Business.
So akquirierst Du Aufträge
Trotz eines umfangreichen Internetauftritts bist Du natürlich nicht automatisch erfolgreich. Das wirst Du nur, wenn Du entsprechend lohnenswerte Aufträge akquirierst. Deine Website wird hier bereits sehr hilfreich sein – insofern diese suchmaschinenoptimiert ist und die Zielgruppe anspricht. Besonders hilfreich bei der Kundenakquise sind natürlich Beziehungen. Um erste Auftraggeber zu erhalten, kannst Du bereits bestehende Kontakte über dein Angebot informieren. Vielleicht konntest Du bei einer vorherigen Tätigkeit als angestellter IT-Berater bereits einige Menschen kennenlernen, die grundsätzlich Bedarf an einer IT-Beratung haben. Dazu zählen nicht nur ehemalige Kunden, sondern auch Kollegen und Chefs sowie Lieferanten. Eine weitere gute Möglichkeit, um erste Aufträge zu akquirieren, ist das Studieren von Stellenanzeigen. IT-Experten sind heute mehr gesucht denn je. Oft suchen Unternehmen einen solchen Experten für den sofortigen Einstieg – finden diesen allerdings nicht so schnell. Hier kommst Du ins Spiel. Schreib die Unternehmen an und biete Deine Dienste an. Vermutlich kannst du so Kunden akquirieren, die Deine Dienste zumindest für den Zeitraum in Anspruch nehmen, in dem sie noch keinen geeigneten Angestellten gefunden haben.
Fazit
Die Aufgaben des Freelancers für IT-Beratung können vielseitig sein. Wichtig ist allerdings, dass Du Dich auf einen Bereich spezialisieren. Die meisten Unternehmen und potenziellen Kunden suchen schließlich einen echten Experten auf dem jeweiligen Gebiet. Bevor Sie mit Ihrer Arbeit beginnen können, müssen Sie sich allerdings um den bürokratischen Teil kümmern. Intensiver Kontakt mit dem Finanzamt bleibt hier nicht aus. Um anschließend erfolgreich in die neue Freelance-Tätigkeit einzusteigen, ist eine professionelle Internetpräsenz ein Muss – ebenso wie die aktive Kundenakquise.