Wie Stress vererbt wird?
Horror-Erlebnisse brennen sich nicht nur ins Gedächtnis ein, sondern sogar in das Erbgut. Tests mit Mäusen zeigen, dass die Stress-Erfahrungen noch viele Generationen weitervererbt werden. Das hat die Neurobiologin Isabelle Mansuy von der Universität Zürich herausgefunden.
Kann Schmerz vererbt werden?
Während die Vererbung von Informationen in der Tierwelt bereits weit erforscht ist, sieht die Situation bei Menschen ein wenig anders aus. So gibt es erst seit 2017 eine Studie, die beweist, dass traumatische Erlebnisse bis zur dritten Generation vererbt werden kann.
Was gibt es bei der Weitergabe von traumatischen Erfahrungen an die nächste Generation?
Wir haben schon oft darauf hingewiesen, dass bei der Weitergabe von traumatischen Erfahrungen an die nächste Generation nicht das Trauma weitergegeben wird, sondern die Traumafolgen. Dazu gehören auch Aspekte des Traumaerlebens, die ja als Flashbacks auch nach dem Ende der traumatischen Situation immer wieder aufleben.
Was sind die Traumafolgen mit dem Trauma?
Dazu gehören vor allem die Traumafolgen wie Ängste, Schuldgefühle, Unruhe und dergleichen mehr. Besonders hinweisen möchte ich darauf, dass auch die Art und Weise, wie Menschen mit dem Trauma umgehen, wie sie es bewältigen, an diesen nächsten Generationen weitergegeben werden kann und oft wird.
Wie können die Spuren des Traumas getilgt werden?
Die Untersuchungen der Epigenetikerin zeigen aber auch, dass die Spuren des Traumas im Erbgut getilgt werden können. Eine positive und anregende Umgebung führt bei jungen Mäusen mit epigenetischen Traumaspuren dazu, dass die Modifikationen und mit ihnen die stressbedingten Verhaltensänderungen bei den erwachsenen Tieren verschwinden.
Was ist wichtig in der therapeutischen Arbeit mit den transgenerativen Traumata?
Diesen Aspekt zu beachten, ist in der therapeutischen Arbeit mit den transgenerativen Traumata besonders wichtig, weil oft zunächst diese Copingstrategie als erstes erscheint.