Wird ein Testament bei Scheidung ungültig?
Mit der Scheidung verliert ein gemeinschaftlich errichtetes Testament gem. §§ 2268 Abs. 1, 2077 BGB grundsätzlich seine Wirkung, da es in der Regel im Vertrauen auf den Bestand der Ehe gefertigt wurde. Wichtigste Voraussetzungen sind die Zerrüttung der Ehe und der Ablauf des Trennungsjahres.
Wann erlischt Erbvertrag?
Die Scheidung bewirkt die Unwirksamkeit eines Erbvertrages. Wenn der Erbvertrag zwischen Ehegatten oder auch Verlobten abgeschlossen wurde, so genügt zur Beendigung des solchen, dass die Ehe rechtskräftig geschieden oder das Verlöbnis aufgehoben wurde. Eine Trennung des Paares allein genügt allerdings nicht.
Was macht eine gesetzliche Folge der Scheidung Sinn?
Diese automatisch eintretende gesetzliche Folge der Scheidung macht auch Sinn, haben die Eheleute doch ihr gemeinsames Testament regelmäßig in Erwartung des Fortbestehens der Ehe errichtet. Die Unwirksamkeit eine gemeinschaftlichen Testaments von Eheleuten ist die regelmäßige Rechtsfolge der Scheidung.
Kann der Ehegatte trotz Scheidung erbberechtigt bleiben?
Es kann vermutet werden, dass der Erblasser trotz Erwähnung in einem Testament nicht gewollt haben kann, dass der Ehegatte trotz Scheidung weiterhin erbberechtigt bleibt. Grundsätzlich aber kann ein gemeinsames Testament nach der Scheidung noch immer gültig sein.
Hat jemand einen entsprechenden „aufrechterhaltungswillen“ zu beweisen?
Einen entsprechenden „Aufrechterhaltungswillen“ hat vor Gericht derjenige zu beweisen, der aus dem gemeinschaftlichen Testament nach der Scheidung Rechte für sich herleiten will.
Ist der Ehegatte aus der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen?
Gemäß § 1933 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) wird der Ehegatte automatisch aus der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen, wenn alle Voraussetzungen für die Scheidung zum Zeitpunkt des Todes bereits erfüllt waren. Doch was gilt, wenn die Erbfolge durch ein Testament gewillkürt wurde?