Die Unterschiede zwischen den Berufen erfährst du hier!
In den letzten Jahren ist der Bedarf an Spezialisten für digitale Technologien und gleichzeitig die Zahl der entsprechenden Berufsfelder enorm gewachsen.
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb herrscht inzwischen eine große Begriffsverwirrung, wenn es um die korrekte Bezeichnung für die jeweiligen Berufe geht. Neben den unterschiedlichsten englischen Fachbegriffen, die sich oft von einer Firma zur anderen unterscheiden, werden als Berufsbezeichnungen oft “Programmierer (m/w)” oder “Informatiker (m/w)” genannt und dabei häufig auch als Synonyme verwendet. Allerdings gibt es dabei durchaus Unterschiede in Bezug auf Ausbildung und berufliche Tätigkeit.
Was zeichnet Programmierer aus?
Ein Programmierer ist der Handwerker und Spezialist für die Umsetzung
Wie der Name schon sagt, beschäftigt sich ein Programmierer mit der Ausarbeitung und “Programmierung” von Computerprogrammen. Diese können je nach Anwendungsbereich und Zielgruppe höchst unterschiedlich sein, ihnen gleich ist aber stets, dass dafür verschiedenste Computersprachen (sog. Programmiersprachen) verwendet werden. Mit deren Hilfe erstellt der Programmierer eine Software, die ein vorgegebenes Problem löst. Dabei ist höchste Genauigkeit notwendig, damit das Programm später korrekt und möglichst reibungslos funktioniert. Außerdem sollte dies Software auch dann robust reagieren, wenn Fehler auftreten, und die Möglichkeit von Wartungen und Nachbesserungen offen lassen. Darüber hinaus müssen Programmierer auch den Ressourcenverbrauch im Blick halten. Ein Programmierer ist also quasi ein Handwerker, der anwendungsorientiert arbeitet und dabei von anderen entwickelten Werkzeugen benutzt. Je nach Aufgabenbereich ist dabei allerdings auch ein gewisses Maß an eigener Kreativität notwendig.
Was zeichnet Informatiker aus?
Informatiker sind Wissenschaftler und eher Theoretiker
Informatiker sind dagegen Wissenschaftler, die sich mit dem theoretischen Unterbau von modernen digitalen Technologien beschäftigen. Das reicht von (der Entwicklung und Analyse von) Algorithmen und Datenstrukturen über numerische Analysen bis hin zur Entwicklung von neuen Programmiersprachen. Je nach Ausrichtung entwickeln Informatiker auch die Grundlagen für neue Anwendungsbereiche wie z.B. Computergrafik oder künstliche Intelligenz. Mit den später im Alltag eingesetzten praktischen Anwendungen beschäftigt sich ein Informatiker dagegen eher selten. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass Du später tatsächlich auch als Informatiker arbeitest, wenn Du Informatik studierst, denn im Vergleich zu all den Software-Entwicklern, die vielerorts gesucht werden, sind die Stellen für wissenschaftlich arbeitende Informatiker an Universitäten und in den Forschungsabteilungen großer Unternehmen eher rar. Ein entsprechendes Studium kann dennoch auf den Beruf des Programmierers vorbereiten, da für diesen Grundkenntnisse der Informatik unabdingbar sind.
Was sind die Unterschiede? Programmierer und Informatiker im Vergleich
Oberflächlich betrachtet unterscheiden sich Programmierer und Informatiker im Wesentlichen im Praxisbezug. Während sich ein Informatiker als Wissenschaftler mit eher abstrakten Fragestellungen beschäftigt, hat die Arbeit eines Programmierers direkten Praxisbezug und liefert in vergleichsweise kurzer Zeit konkrete Ergebnisse. Die beiden Berufsfelder unterschieden sich jedoch auch hinsichtlich der Ausbildung deutlich. Um später tatsächlich in der Wissenschaft arbeiten zu können, ist zwingendermaßen ein Universitätsstudium im Bereich der Informatik (oder Bindestrich-Informatik) notwendig, das mit den dabei üblichen Prüfungen und Titeln abgeschlossen wurde. Wer als Programmierer tätig werden möchte, kann dagegen die unterschiedlichsten Wege gehen. Dazu zählt auch ein Informatikstudium, aber nicht ausschließlich. Es gibt inzwischen verschiedenste Ausbildungsberufe, die entsprechend ihrer Schwerpunktsetzung den Einstieg in die verschiedensten Branchen ermöglichen. Dabei solltest Du Dich von dem Begriff Informatiker, den einige davon in der Bezeichnung tragen, nicht irritieren lassen. Es handelt sich dabei trotzdem um an der Praxis ausgerichtete und nicht um wissenschaftliche Berufe, bei denen vor allem die Entwicklung, Planung und Wartung von Software und Computer-Netzwerken im Vordergrund steht. Da es sich bei dem Begriff Programmierer nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung handelt, ist es außerdem noch immer möglich, als talentierter Quereinsteiger das Beruf zum Hobby zu machen, ohne eine passende Ausbildung vorweisen zu können. Dieser Weg steht aber natürlich nicht jedem offen und wird mit der zunehmenden Professionalisierung und Bürokratisierung der Branche auch immer schwieriger, weshalb es besser ist, wenn Du auf Nummer sicher gehst und eine passende Ausbildung absolvierst.