Wenn du dich darüber informierst, welche Programmiersprache gerade im Trend liegt, dann stößt du sicherlich schnell auf den Begriff „Python“. Dabei handelt es sich um die am häufigsten verwendete Programmiersprache der Welt. Der Trend ist seit vielen Jahren positiv. Wie weit Python verbreitet ist, zeigt die folgende Statistik.
Die am häufigsten verwendeten Programmiersprachen nach PYPL-Index: (Stand: Februar 2019)
Python: 26,42%
Java: 21,2 %
JavaScript: 8,21 %
C#: 7,57 %
PHP: 7,34 %
Wenn du diese Statistik betrachtest, drängt sich die Frage auf, weshalb Python so beliebt ist. Immerhin wird mehr als ein Viertel aller Computerprogramme in dieser Sprache erstellt. Bei den vielfältigen Auswahlmöglichkeiten ist das ein beachtlicher Wert. Daher ist es sinnvoll sich kurz mit den Besonderheiten von Python zu befassen.
Eine einfach zu erlernende Programmiersprache
Python entstand zu Beginn der 90er Jahre an einem Forschungszentrum in den Niederlanden. Das Ziel bei der Entwicklung bestand darin, eine möglichst einfache Programmiersprache zu gestalten, die den Studenten den Einstieg erleichtert. Die Erfolgsgeschichte von Python belegt, dass dies voll und ganz gelungen ist. Die meisten anderen Programmiersprachen machen zahlreiche Vorgaben, die für den Anfänger nur schwer zu verstehen sind. Python kommt hingegen ohne diesen Ballast aus. Das führt gerade bei Anfängern zu einem ausgesprochen schnellen Lernfortschritt. Wenn du Python lernst, kannst du bereits nach wenigen Wochen sehr interessante Programme schreiben.
Hohe Effizienz beim Programmieren
Die einfachen Strukturen, durch die sich Python auszeichnet, sind nicht nur praktisch, wenn du die Programmiersprache erlernen willst. Darüber hinaus läuft die Code-Erstellung ausgesprochen effizient ab. Mit Python benötigst du fast immer deutlich weniger Code, als wenn du die gleiche Aufgabe mit Java, C, C# oder mit einer anderen Sprache erledigst. Das führt zu einer hohen Effizienz bei der Entwicklung und damit zu vergleichsweise niedrigen Kosten. Deshalb ist die Verwendung von Python auch aus wirtschaftlicher Sicht sehr sinnvoll. Daher entscheiden sich immer mehr Unternehmen dazu, ihre Programme mit dieser Programmiersprache erstellen zu lassen.
Die Herausforderung: das erste Python-Programm in fünf Minuten
Bislang haben wir die wesentlichen Eigenschaften von Python vorgestellt. Das hört sich zwar alles sehr gut an, doch stellt sich die Frage, wie das Ganze in der Praxis aussieht. Damit du siehst, wie einfach die Verwendung von Python tatsächlich ist, möchten wir dich zu einer besonderen Aufgabe herausfordern: Schreibe dein erstes Python-Programm in nur fünf Minuten. Wenn du das schaffen solltest, dann siehst du selbst, wie einfach und effizient diese Programmiersprache ist.
Für dein erstes Python-Programm ist es selbstverständlich sinnvoll, eine ganz einfache Aufgabe auszuwählen. Daher soll es lediglich einen kurzen Text ausgeben. Diese Art von Programmen wird auch als Hallo-Welt-Programm bezeichnet. Der Grund dafür besteht darin, dass die meisten Lehrbücher damit beginnen, ein Programm zu erstellen, das die Leser mit den Worten „Hallo Welt!“ begrüßt.
Damit du diese Aufgabe tatsächlich in nur fünf Minuten erledigen kannst, haben wir eine praktische Anleitung in vier Schritten für dich zusammengestellt. Diese beginnt mit der Installation der Software, die du für das Programmieren mit Python benötigst. Danach erfährst du, wie du das Programm schreibst und es ausführst.
1) Den Python-Interpreter herunterladen
Um ein Python-Programm auszuführen, benötigst du einen Python-Interpreter. Dieser übersetzt den Programmcode in elektrische Impulse, die für den Prozessor verständlich sind. Diese Software kannst du hier kostenlos herunterladen:
https://www.python.org/downloads/
Hier findest du passende Versionen für alle gängigen Betriebssysteme. Nach dem Download leitet dich der Installations-Assistent durch die weiteren Schritte. Dabei kannst du fast immer die Standardeinstellungen auswählen. Lediglich im ersten Schritt musst du zusätzlich das Feld „Add Python 3.7 to PATH“ auswählen – so wie es im nächsten Screenshot zu sehen ist. Das betrifft jedoch nur Windows-Nutzer.
2) Einen Texteditor öffnen
Um das Programm zu schreiben, benötigst du einen Texteditor. Wenn du später umfangreichere Programme schreiben willst, solltest du einen guten Texteditor auf deinem Rechner installieren. Dafür gibt es unzählige Gratis-Angebote. Für den Anfang sind einfache Editoren, die bereits in das Betriebssystem integriert sind, jedoch ausreichend. Bei Windows ist das der Microsoft Editor (auch als Notepad bekannt) und bei macOS TextEdit. Wenn du Linux verwendest, hängt der vorinstallierte Texteditor von deiner Distribution ab. Bei Ubuntu ist beispielsweise gEdit installiert und bei KDE Kate. Öffne nun den entsprechenden Editor. Wenn du ihn nicht gleich findest, kannst du den entsprechenden Begriff in das Suchfeld eingeben.
Wichtig: Textverarbeitungsprogramme wie Microsoft Word oder der LibreOffice Writer sind für diese Aufgabe nicht geeignet.
3) Den Programmcode einfügen und abspeichern
Nun musst du das Programm schreiben. Hierfür ist nur eine einzige Programmzeile notwendig:
print ("Hallo Welt!")
Der Befehl print erzeugt eine Ausgabe auf dem Bildschirm. Danach musst du in eine Klammer den Inhalt schreiben, der ausgegeben werden soll. Handelt es sich dabei, wie in diesem Beispiel, um einen Text, muss dieser in Anführungszeichen stehen. In Python wird der Datentyp “Text” auch “string” genannt. Wenn Du dich später intensiver mit Python befasst, lernst du auch, andere Datentypen auszugeben.
Tipp: Tippe den Code direkt in den Texteditor ein. Dieser verwendet automatisch die richtigen Anführungszeichen. Wenn du den Programmcode zunächst in Word oder einem ähnlichen Programm schreibst und danach kopierst und in den Texteditor einfügst, verwendet dieses Anführungszeichen, die nicht zum Programmieren geeignet sind. Das führt zu Fehlern.
Nun musst du das Programm nur noch richtig abspeichern. Wähle dafür den Namen test.py. Wenn du mit dem Microsoft Editor arbeitest, speichert dieser die Datei standardmäßig als Text-Datei ab. Um das zu verhindern, musst du unter Dateityp „Alle Dateien“ auswählen.
4) Das Programm im Kommandozeileninterpreter ausführen
Nun musst du das Programm ausführen. Dafür ist ein Kommandozeileninterpreter notwendig. Dieser ist ebenfalls auf allen gängigen Betriebssystemen vorinstalliert. Unter Windows heißt dieses Programm “Eingabeaufforderung”, unter Linux und macOS “Terminal”. Um es zu finden, ist wieder die Suchfunktion sehr hilfreich.
Wenn du den Kommandozeileninterpreter geöffnet hast, musst du zum Verzeichnis navigieren, in dem du die Datei abgespeichert hast. Um einen neuen Ordner zu öffnen, musst du den Ausdruck “cd” und danach den Ordnernamen eingeben. Um in der Struktur eine Stufe zurückzugehen, ist der Begriff “cd ..” notwendig. “cd” steht für change directory.
Wenn du den richtigen Ordner aufgerufen hast, musst du nur noch den Namen der Datei (also test.py) eingeben und mit der Eingabetaste bestätigen. Damit führst du dein erstes Python-Programm aus. Im Kommandozeileninterpreter erscheint der Text, den wir in den Programmcode eingegeben haben:
Fazit: Python zu lernen lohnt sich!
Hast du es geschafft und dein erstes Programm innerhalb von nur fünf Minuten erstellt? Dann hast du jetzt selbst erfahren, wie einfach das Programmieren mit Python ist. Noch mehr Spaß macht das Ganze, wenn du das Programm nicht mit dem Microsoft Editor schreibst, sondern in einer integrierten Entwicklungsumgebung (IDE). Diese erlaubt es nicht nur, den Code zu schreiben. Darüber hinaus kannst du ihn mit einem einzigen Klick ausführen. Wenn du später einmal komplexere Programme schreibst, ist die Verwendung einer solchen Software sehr zu empfehlen. Speziell für Python eignet sich PyCharm als IDE.
Mit Python zu programmieren ist nicht nur relativ einfach und macht viel Spaß, Python-Programmierer sind auch sehr gefragt, sodass profunde Kenntnisse in diesem Bereich zu hervorragenden Karrierechancen führen.
Dieses Tutorial basiert auf dem Python Komplettkurs 2019 von Edley.