Interview mit Stipendiatin Marie (Bosch) über theoretische Festkörperphysik

Interview mit Stipendiatin Marie (Bosch) über theoretische Festkörperphysik

Stipendiatin der Robert Bosch GmbH

Ihr wollte etwas über “Theoretische Festkörperphysik” lernen? Dann solltet Ihr euch das Interview mit marie durchlesen! Auch Marie konnte ein Stipendium der Robert Bosch GmbH im November 2020 ergattern! Im Interview erfahrt Ihr, wie sie es geschafft hat.

Kurzvorstellung

IT-Talents: Hallo Marie, herzlichen Glückwunsch zu Deinem Stipendium der Robert Bosch GmbH. Stell Dich doch den anderen IT-Talenten kurz vor.

Marie:

Hallo! Ich bin Marie, 24 Jahre alt und wohne in einer kleinen Stadt in der Nähe von Kassel, also so ziemlich in der Mitte von Deutschland. Seit 2016 studiere ich an der Uni Kassel Physik und mache gerade meinen Master. Wie man sich vielleicht denken kann, interessiere ich mich für (fast) alles, was mit Mathe, Physik und Informatik zu tun hat! In der Schulzeit war ich zwar nicht schlecht in Mathe und Physik, wollte aber eigentlich lange Zeit nicht in diese Richtung gehen – „das machen nur Nerds!“, dachte ich (Spoiler: jetzt bin ich selber einer). In der Oberstufe habe ich mich aber letztlich doch für den Physik LK entschieden und dann stand auch recht schnell fest, dass ich noch viel mehr in diese Richtung lernen möchte! Wenn ich mal nicht in der Uni bin oder im Homeoffice studiere, liebe ich es aber auch, Sport zu machen und in die Natur zu gehen. Ich spiele Badminton, mache Yoga und mag außerdem fast alles, was mit Pflanzen und Tieren zu tun hat. Vielleicht könnte man mich also als einen modernen Nerd beschreiben 😊.

Wieso glaubst Du, hat sich Bosch für Dich entschieden?

IT-Talents: Wieso glaubst Du, hat sich Bosch für Dich entschieden?

Marie:

Das ist eine schwere Frage. Genau weiß ich das natürlich nicht! Beim Beantworten der Fragen von Bosch habe ich mich bemüht, meine Leidenschaft für die Physik und in letzter Zeit vor allem auch für das Machine Learning rüber zu bringen. Ich denke, dass es gut ankommt authentisch zu sein. Am Ende würfelt Gott aber auch – ein bisschen Glück war also wahrscheinlich auch dabei.

Weitere Zusammenarbeit mit Bosch denkbar?

IT-Talents: Kannst Du Dir eine weitere Zusammenarbeit über die Förderung hinaus vorstellen? Ist eine weitere Zusammenarbeit geplant?

Marie:

Definitiv! Besonders zukunftsorientierte Unternehmen reizen mich extrem und soweit ich das bisher wahrgenommen hat, bietet Bosch genau das und unterstützt zusätzlich junge Forscher, bildet sie weiter und bietet große Chancen. Das klingt für mich sehr attraktiv! Beim Gespräch mit Bosch habe ich außerdem auch erfahren, dass das Unternehmen Promotionsstellen anbietet. Das wusste ich vorher nicht und ist für mich ziemlich interessant.

Was reizt Dich an Bosch?

IT-Talents: Was hat Dich an Bosch gereizt, dass Du Dich bei genau diesem Partnerunternehmen beworben hast?

Marie:

Bosch kannte ich vorher eigentlich nur von den Bohrmaschinen meines Vaters und später von einem Klassenkameraden aus meinem LK, der nach dem Abi ein duales Studium bei Bosch angefangen hat. Durch IT-Talents habe ich vor der Bewerbung auf das Stipendium nochmal recherchiert und festgestellt, dass das Unternehmen viel mehr ist, als ich dachte! Ich habe herausgefunden, dass die Schwerpunkte von Bosch breit gefächert sind und sie in vielen Bereichen – auch der künstlichen Intelligenz bzw. Machine Learning – Vorreiter in Deutschland sind.

Was hast Du vor mit dem Geld?

IT-Talents: 100€ Förderung im Monat – was hast Du mit der Unterstützung vor?

Marie:

Das ist leicht zu beantworten. Da ich während des Bachelors keine Möglichkeit hatte, ins Ausland zu gehen, habe ich mir fest vorgenommen, das im Master nachzuholen. Vom Land Hessen habe ich dann ein Stipendium für die Studiengebühren an einer australischen Universität bekommen. Das ganze war im Sommer 2020 geplant, wurde allerdings wegen einer recht langwierigen und allen bekannten Pandemie verschoben. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr im Sommer die Chance bekomme, den Traum vom Auslandssemester zu verwirklichen und da kommt mir die Förderung nicht gerade ungelegen. Australien ist teuer und mit ein wenig finanzieller Unterstützung für Flüge, Unterkunft etc. kann ich meine Zeit Down Under mit Studieren und Forschen (und nicht zu vergessen Reisen und Surfen) verbringen!

Dein Master in Physik: Wie gefällt dir Dein Studium?

IT-Talents: Du studierst derzeit Physik im Master of Science an der Universität Kassel. Wie gefällt Dir das Studium? Würdest Du es noch einmal beginnen?

Marie:

Ja! Ich liebe mein Studium und auch meine Uni. Die Uni in Kassel ist super klein, wir kennen uns alle gegenseitig und es herrscht eine fast schon familiäre Atmosphäre. Na klar, besonders am Anfang war das Studium hart, sehr hart. Ich hätte nie geglaubt, dass man in drei Jahren so viel Neues und Faszinierendes dazu lernen kann. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt und ich würde es immer wieder tun. Was ich an meinem Studiengang außerdem liebe ist, dass (fast) alle für das Fach brennen. Wenn man vor Abgabe einer Abschlussarbeit am Wochenende in der Uni ist, trifft man immer irgendwen und redet über neueste Forschungsergebnisse. Besonders inspiriert hat mich ein emeritierter Professor an meiner Uni, der trotz guter Pension jeden Tag in der Uni ist, die Studenten unterstützt, coole Vorlesungen hält und aktiv mitforscht! Ein wirkliches Vorbild für mich, wenn es um Leidenschaft geht 😊.

Dein Schwerpunkt “Theoretische Festkörperphysik”

IT-Talents: Dein Schwerpunkt ist „Theoretische Festkörperphysik“. Was hat man sich darunter vorzustellen?

Marie:

In der Festkörperphysik untersuchen wir verschiedene Materialen wie Silizium, Kohlenstoff und Germanium auf atomarer Ebene. Hört sich vielleicht erstmal langweilig an, ist es aber auf den zweiten Blick ganz und gar nicht! Moderne Festkörperphysik ist Quantenmechanik mit extrem vielen Teilchen, die Simulationen extrem rechenaufwändig machen und nur von Supercomputern durchgeführt werden können. Wir erforschen unter anderem Halbleiter, die moderne Computer überhaupt erst möglich gemacht haben. In meiner Bachelorarbeit habe ich eine bestimmte, festkörperbasierte Sorte Qubits (Quanten Bits) untersucht, die ein Quantencomputer bei Raumtemperatur als Recheneinheit nutzen könnte. „Theoretische“ Festkörperphysik heißt es deswegen, weil wir im Gegensatz zu Experimentalphysikern nicht im Labor stehen, sondern vor einem Rechner sitzen und Simulationen programmieren.

Deine Pläne

IT-Talents: Was sind Deine Pläne in den nächsten Monaten, hast Du ein besonderes Projekt, das Du verwirklichen möchtest?

Marie:

Wie schon gesagt hoffe ich, dass ich dieses Jahr nach Australien fliegen kann! Falls nicht, habe ich aber andere alternative Pläne. Ich möchte dann anfangen, meine Masterarbeit zu schreiben und mich außerdem im Bereich Machine Learning weiterbilden. Letztes Jahr habe ich ein Praktikum in dem Bereich gemacht und hoffe, dass ich auch in meinem zukünftigen Job mit künstlichen neuronalen Netzwerken arbeiten kann!

IT-Talents: Vielen Dank für das nette Interview!

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