Was macht ein Cyberkriminalist?

Hier geht der Verbrecher ins Netz!

Virtuelle Verbrecherjagd von der Verfolgung bis hin zur Festnahme: Wenn Du Dich nach deinem Studium für einen außergewöhnlichen und spannenden Beruf interessierst, könnte die polizeiliche Beamtentätigkeit als Cyberkriminalist genau das Richtige für Dich sein.

Was sind die Aufgaben eines Cyberkriminalisten?

Zu Deiner Hauptaufgabe zählt die Bekämpfung von Internetkriminalität jeglicher Art. Darunter fallen die Aufklärung von Hacker-Angriffen, digitale Sicherung von Spuren und das Ermitteln gegen Terroristen sowie andere organisierte Kriminelle. Dabei arbeitest Du mit internationalen Polizeibehörden zusammen, um im Netz gegen Verbrechen wie Betrug und Kinderpornografie zu kämpfen. Das schließt das World Wide Web als auch Messenger mit ein. Hinzu kommt, dass Du sowohl Beschuldigte und Zeugen vernimmst als auch Beweismittel vor Ort sicherstellst. Du agierst also an der Schnittstelle von Ermittlungsarbeiten und Technik. Hierfür arbeitest Du im Team mit Forensikern zusammen und durchsuchst nicht nur Rechner, sondern auch Wohnungen, in denen relevante Beweismittel sichergestellt werden.

Welche Voraussetzungen braucht ein Cyberkriminalist?

Wie bei allen polizeilichen Berufen solltest Du körperlich und geistig fit sein. Die Grundvoraussetzungen, die Du mitbringen musst, sind:

  • Die deutsche Staatsbürgerschaft
  • Eine Körpergröße von mindestens 160 cm
  • Keine Vorstrafen oder zu hohen Schulden
  • Ein Studium im Bereich der Informatik oder in einem naturwissenschaftlichen Studiengang wie Mathe und Physik mit IT-Bezug
  • Einen Führerschein der Klasse B
  • Gute Englischkenntnisse (mindestens auf B1 Niveau), die nachgewiesen werden müssen
  • Du musst innerhalb der letzten fünf Jahre in Deutschland oder in einem Land der europäischen Union gelebt haben

Darüber hinaus darfst Du Die Altersgrenze von 33 Jahren nicht überschreiten. Für jedes Kind unter 18 Jahren, das Du erziehst, können Dir jedoch drei Jahre zusätzlich angerechnet werden. Dadurch kann sich die Grenze auf bis zu 42 Jahre erhöhen. Dasselbe gilt für das Pflegen eines Familienmitglieds. Solltest Du Dich als Soldat auf Zeit (mindestens SAZ 12) verpflichtet haben, gelten nochmals andere Regelungen. Außerdem brauchst Du Vorkenntnisse, die Du Dir durch Dein Studium angeeignet haben solltest. Neben dem Programmieren, Netzwerktechnik und der Analyse von Daten ist der souveräne Umgang mit Datenbanken sowie ein ausgeprägtes Wissen über Verschlüsselungstechniken gefragt.

Wie wird man Cyberkriminalist (Ausbildung/Studium)?

Bevor Du eingestellt wirst, ist das Bestehen des polizeilichen Auswahlverfahrens obligatorisch. Dieser Eignungstest dauert insgesamt drei Tage. Zunächst werden deine kognitiven Fähigkeiten in Form von einem Intelligenz-, Rechtschreib- und Konzentrationstest auf die Probe gestellt. Darauf kannst Du Dich hervorragend mit Büchern vorbereiten, denn diese beinhalten die Tests der vorherigen Jahre. Online gibt es ebenfalls Aufnahmetests, die Du sogar kostenlos durchführen kannst. Anschließend musst Du deine körperliche Fitness in einem Ausdauer- und Krafttest beweisen, unter anderem mit Klimmzügen und einem Ausdauerlauf. Tag zwei besteht aus einem Gruppengespräch gefolgt von einem 20-minütigen Referat. Daraufhin überzeugst Du eine Prüfungskommission 45 Minuten lang von Deiner Tauglichkeit. Am letzten Tag findet die Tauglichkeitsuntersuchung für den polizeilichen Dienst statt. Ein Arzt untersucht, ob Du gesundheitliche Einschränkungen hast und ob Du den körperlichen Anforderungen für die kommenden Belastungen gewachsen bist.

Wo kann ich als Cyberkriminalist arbeiten?

Ausschließlich das Bundeskriminalamt bietet diese Sonderlaufbahn des gehobenen Dienstes an. Folgerecht arbeitest Du für den deutschen Staat.

Mit welchem Gehalt kann ich rechnen?

Als Cyberkriminalist bekommst Du weder Gehalt noch Lohn, sondern erhältst wie alle Beamten die sogenannten Dienstbezüge. Während der anfänglichen Ausbildung für das spätere Beamtenverhältnis sind das bis zu 3331,93 Euro brutto pro Monat. Beachte dabei, dass Beamte weniger Steuern zahlen als normale Angestellte. Danach wechselst Du in das Beamtenverhältnis auf Probe, was bis zu drei Jahre dauern kann. Du bist jetzt offiziell Kriminaloberkommissar/in. Hier wirst Du wie ein vollwertiger Beamter vergütet und somit sind Deine Bezüge abhängig von Deinen persönlichen Verhältnissen, also ob Du z. B. verheiratet bist oder Kinder hast. Solltest Du es ganz genau wissen wollen, kannst Du Deine Bezüge online auf der offiziellen Seite des Bundesverwaltungsamts berechnen lassen. Willst Du mehr über IT-Berufe wissen? Dann schau in unsere IT-Berufe-Übersicht.

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